Blood on the Tracks 7 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 09. September 2023 13:56
Shuzo Oshimi
Blood on the Tracks 7
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Cross Cult, 2023, Paperback, 224 Seiten, 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
„Blood on the Tracks“ erzählt von einem Jungen, dessen Mutter regelrecht von ihm besessen ist und bereit zu sein scheint, über Leichen zu gehen, falls ihm jemand so nahe kommt wie sie selbst. Und das wird immer dramatischer, auch für Seiichi.
Der Junge hat sich wieder von seiner kurzfristigen Freundin und den Leuten in der Schule entfremdet und sich ganz in den Bann der Mutter begeben, was aber sein seelisches Leid nicht mindert, sondern nur noch potenziert. Dann scheint es seinem Cousin wieder besser zu gehen, denn der nimmt seine Umgebung wieder wahr und scheint aus dem Koma zu erwachen. Aber kann er sich wirklich noch an den Vorfall an den Klippen erinnern? Seiichi hat dunkle Ahnungen.
Wie man sich denken kann, gerät Seiichi immer mehr in die seelische Abhängigkeit von seiner Mutter und ihr Verhalten hat deutliche Spuren in ihm hinterlassen, zumal sie auch noch massive Schuldgefühle geweckt hat. Sie tut nichts, sieht man einmal von dem einen oder anderen Blick oder Worten ab, und genau das macht sie so schwer einschätzbar für ihn. Zudem weiß er einfach nicht mehr, wie er ihr überhaupt noch entkommen kann.
Doch nun geht das Drama in die nächste Runde, denn sein Cousin ist wieder bei Sinnen und ansprechbar, so dass nun die Wahrheit ans Licht kommen könnte. Tatsächlich endet der Band auch mit einem entsprechenden Cliffhanger.
Die Geschichte ist bewusst leise und ruhig erzählt. Sie macht ein mulmiges Gefühl, auch wenn man dabei oft zwischen den Zeilen lesen muss. Aber das sorgt auch dafür, dass die Spannung entsprechend hoch bleibt.
„Blood on the Tracks“ spielt weiterhin mit der Macht, die eine Mutter über ihren Jungen ausüben kann, gerade wenn sie so massiv an ihm hängt und ihn nicht gehen lassen will. Wiederum lebt die Spannung durch das eher stille Grauen und die Unberechenbarkeit der Mutter, und der Band endet diesmal sogar mit einem fiesen Cliffhanger.