James Bond 28: Operation Seafire, John Gardner (Buch)

James Bond 28

Operation Seafire

John Gardner

(James Bond - Seafire, 1994)

Übersetzung: Johannes Neubert

Cross Cult, 2023, Taschenbuch, 394 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

John Gardner schrieb vor allem in den 90er Jahren viele „James Bond“-Romane, die eine Brücke zwischen den Filmen aber auch das Setting, wie es Ian Fleming vorgegeben hatte, bilden sollten. Und es scheint, als würden gerade die neueren Romane enger zusammenhängen, wie sich in „Operation Seafire“ zeigt.

 

Der Kalte Krieg ist vorbei, aber natürlich gibt es immer noch genug Aufgaben, die auch für Doppelnull-Agenten geeignet sind, auch wenn sie nun ausgegliedert werden und nicht mehr nur dem MI6 unterstehen. Und Bond führt sie an. Zudem verbindet ihn inzwischen auch mehr mit Flicka von Grusse, als er jemals gedacht hätte.

Doch dann bekommt er es mit einem weiteren Gegner zu tun, der es in sich hat, denn Sir Maxwell Tarn ist nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann, der sein Imperium stark ausgeweitet hat, er erweist sich bald auch schon als gefährlicher Gegner, der dubiosen Machenschaften frönt und dabei skrupellos vorgeht.


Man merkt schon ein wenig den Wind einer neuen Zeit, denn John Gardner griff auch damals aktuelle Entwicklungen auf. So ist es nicht verwunderlich, dass Terror-Anschläge auf Schiffe und an unerwarteten Orten geschehen und Neonazis unverhohlen ihr Gesicht zeigen. Mit viel Geschick baut er das alles in die Geschichte ein, die einen gereiften und etwas gealterten Bond zeigt, der eigentlich nicht mehr im aktiven Dienst sein müsste, aber dennoch immer nicht vom Nervenkitzel lassen kann.

Zudem hat er etwas mehr zu verlieren, denn eine Frau ist an seiner Seite, die ihm fast ebenbürtig erscheint, und die er nicht mehr in seinem Leben missen möchte. Daher werden andere hübsche Frauen nur sehr sparsam eingesetzt.

Routiniert fügt der Autor all die Versatzstücke zusammen, die einen guten Bond-Roman ausmachen - dazu gehört ein Gegner, den man nicht unterschätzen sollte, genauso wie der Einfluss der damaligen Zeit und nicht zuletzt die Action, die man auch aus den Filmen kennt. Gardner garniert das Ganze zudem mit Anspielungen aus Ereignissen aus früheren Romanen oder sogar Filmen, so dass Fans ihren Spaß haben können.

„Operation Seafire“ bietet all das, was man von einem unterhaltsamen Spionage-Thriller erwartet, schließt aber auch gelungen an die Romane von Ian Fleming an, schreibt quasi die Geschichte des Agenten fort. John Gardner weiß dabei wieder einmal sehr genau, welche Elemente er einbringen muss, um Kino-Fans mit den Liebhabern der Romane zu vereinen.