Shadow House 1 (Comic)

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Shadows House 1
Übersetzung: Florian Weitschies
Cross Cult, 2023, Paperback, 160 Seiten, 8,99 EUR

 

Rezension von Christel Scheja

Auch wenn es schon viele Herrenhäuser gab, in denen es nicht mit rechten Dingen zugeht, oder in denen seltsame Wesen hausen, so scheinen die Künstler immer noch kleine Variationen zu finden, mit denen sie ein bisher noch unbekanntes Szenario aufbauen können, so wie in „Shadows House“.


Emilico ist kein Mensch, sondern eine lebende Puppe, dafür erschaffen, ihrer Herrin zu dienen, die wie der Rest ihrer Familie ein lebendiger Schatten ohne Gesicht ist. Sie sondern dazu auch noch jede Menge Ruß ab. Emilicos Aufgabe ist, diesen zu entfernen und ihrer Herrin als Gesicht zu dienen, was allerdings nicht einfach ist. Und auch wenn sie mit Herz und Seele dabei ist, so fordert der alltägliche Dienst doch jede Menge Kraft von ihr.

 

Der erste Band führt erst einmal nur in das Setting ein, denn wirklich viel passiert nicht, außer das man Emilico genau kennenlernt, und dann auch nach und nach durch das Haus geführt wird. Dabei werden viele Fragen aufgeworfen. Was sind die Herrin und ihre Familie, von der man noch nichts zu sehen bekommt? Sind sie verflucht, oder so geboren? Das ist wohl die Spannung, die damit aufgebaut werden soll, da sonst nicht viel da ist.

Im Großen und Ganzen bekommt man eigentlich nur zu sehen, wie die Hauptfigur ein ziemlich devotes Leben führt und dabei ganz und gar ihrer Herrin ergeben ist, die zwar Distanz wahrt, aber nicht ganz so unsympathisch ist wie man zunächst denkt. Dennoch muss man als Leser erst einmal Geduld haben, denn die Szenen bleiben alltäglich und persönlich, haben allerdings auch nicht viel Substanz. Hübsch gezeichnet ist der Band allemal, vor allem wenn man ein viktorianisch angehauchtes Setting mit niedlichen Figuren und Dienstboten-Uniformen mag.

„Shadows House“ kann vor allem durch die Zeichnungen und die niedliche Gestaltung punkten, allerdings sollte man noch keine allzu große Spannung erwarten, da erst einmal nur Szenario. Figuren und Setting vorgestellt werden, und sonst nichts.