phantastisch! Ausgabe 91 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 91
Titelbild: Arndt Drechsler-Zakrzewski
Atlantis, 2023, Zeitschrift, 84 Seiten, 7,95 EUR

Rezension von Christel Scheja

Noch immer erscheint die „phantastisch!“ mit schöner Regelmäßigkeit viermal im Jahr, was wohl auch einem aktiven Autorenstamm und der Ausrichtung auf die literarische Seite der Phantastik zu verdanken ist, die keinen aktuellen Trends unterworfen ist.


Drei Kurzgeschichten eröffnen von Frank Böhmert, Michael Tinnefeld und Volker Dornemann den bunten Reigen, sie sind alle mehr oder weniger der Science Ficton zuzurechnen, egal ob nun handfest oder spekulativ.

In Interviews stehen Pat Cardigan, Hubert Zitt und Nikki Erlick ihren Befragern Rede und Antwort - wie immer dreht es sich dabei nicht nur um ihr Werk, sondern auch ihre Meinung zu bestimmten Dingen.

Artikel beschäftigen sich mit Künstlern und Autoren, wie Christophe Dore und Arno Schmidt, die heute fast vergessen sind, aber auf ihre Weise doch der Phantastik zu dienen wussten und sie immer wieder berührten.

Und wie immer kommen dazu die üblichen Rubriken, in denen aktuelle Bücher und Comics vorgestellt werden, die teilweise im Mainstream untergehen.


Es ist schwer, neue Umschreibungen für das zu finden, was das Magazin ausmacht, denn die Ausrichtung wiederholt sich. Wie immer sind die Autoren leidenschaftlich bei der Sache, stehen zu den Artikeln und ihren Inhalten und werden gelegentlich auch ein wenig provokativ, um den Lesern die Augen zu öffnen.

Wie so oft werden Werke und Künstler vorgestellt, die eben nicht in aller Munde sind und teilweise nur noch antiquarisch zu erwerben sind. Die Macher legen bewusst einen Schwerpunkt auf die Nischen-Verlage, die für Abwechslung und Vielfalt in der Szene sorgen, auch wenn ihre Werke nicht so gängig und griffig sein dürften wie die der großen Mainstream-Verlage. Und manchmal erlauben sie auch einen Blick auf die Fans, die sich über das Fandom hinaus Gehör verschafft haben wie Hubert Zitt, der mit seinen „Star Trek“-Vorlesungen ein gerne gesehener Gast in Unis ist. Und nicht zuletzt erinnern sie auch an die Ursprünge des Phantastischen, die bereits im 19. Jahrhundert zu finden sind, auch wenn vieles, was damals fabuliert wurde, heute eher angestaubt ist.

Auch in der 91. Ausgabe der „phantastisch!“ findet sich der gewohnte Mix aus Artikeln, Interviews, Geschichten und Rezensionen, der sich an alle richtet, die bereit dazu sind, über den Tellerrand des Mainstream zu schauen, um ihnen unbekannte oder bereits von den Meisten vergessene Ausrichtungen des Genres kennenzulernen.