My Boy 6 (Comic)

Hitomi Takano
My Boy 6
Übersetzung: Nana Umino
Cross Cult, 2023, Paperback, 160 Seiten, 10,00 EUR

 

Rezension von Christel Scheja

Sie war dreißig und er war zwölf, als sich Satoko Tawada und Mashu kennenlernten, doch nun drei Jahre später scheinen die Gefühle ungebrochen, was vor allem der Frau zu schaffen macht, denn sie weiß, dass das eigentlich nicht sein dürfte. Doch „My Boy“ geht andere Wege.


Satoko erhält das Angebot, wieder nach Tokio zurückzukehren und dort ihre Arbeit in der Firma fortzusetzen. Doch diesmal verlässt sie Sendai nicht alleine, denn ihre jüngere Schwester zieht zu ihr und wird in Bezug auf Mashu eine wichtige Verbündete. Denn sie sieht, was los ist. Satoko hingegen tut alles, um die Beziehung nicht weiter eskalieren zu lassen, denn sie will nicht, dass Mashu und sie alles verlieren. Deshalb bemüht sie sich, mehr über den Jungen herauszufinden und ihm zu helfen. Kann dessen Oma mehr erzählen?

 

Auch diesmal übertritt die Künstlerin keine Linie, denn die Beziehung zwischen Mashu und Satoko bleibt auf einem eher platonischen Level. Es ist unübersehbar, dass sich die Beiden lieben, wenn auch ohne leidenschaftliche Note.

Es mag sein, dass Mashu langsam in das Alter kommt, in dem auch die Hormone mitspielen, aber immerhin hält sich das noch in Grenzen, Satoko hingegen weiß, welche Grenzen sie nicht überschreiten darf und versucht weiter, große Schwester zu sein.

Die Künstlerin enthüllt nun mehr über die Vergangenheit der Beiden, verrät, warum sie sich eigentlich so zueinander hingezogen fühlen und was sie auf eine seltsame Art und Weise miteinander verbindet. Und natürlich mischt auch die Schwester ein wenig mit, um die Situation zu verschärfen und dafür zu sorgen, dass es spannend bleibt. Immerhin bleibt die Geschichte auch diesmal offen, selbst wenn sich Satoko dazu bringt, vernünftig zu bleiben.

„My Boy“ sorgt dafür, das Satoko und Mashu immer noch den Kontakt zueinander suchen. Während die Ältere versucht, sich nicht noch tiefer hineinziehen zu lassen, erwachen in Mashu die Hormone, etwas was vermutlich noch für Zündstoff sorgen wird. Die Künstlerin sorgt aber weiter dafür, dass die Handlung glaubwürdig bleibt.