Assassin's Creed: Die Magus-Verschwörung, Kate Heartfield (Buch)

Assassin's Creed
Die Magus-Verschwörung
Kate Heartfield
(Assasin's Creed: The Magus Conspiracy, 2022)
Titelbild: Bastien Jez
Übersetzung: Bernd Perplies
Cross Cult, 2023, Taschenbuch, 352 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Längst hat sich der Grundgedanke von „Assassin's Creed“ verselbstständigt, denn es geht nicht mehr länger nur um den mittelalterlichen Konflikt, sondern zieht sich durch alle Epochen der menschlichen Zivilisation. Deshalb können die Geschichten auch immer vielfältiger und abwechslungsreicher werden, wie man an „Die Magus-Verschwörung“ merkt.

 

Ein geheimnisvoller Mann rettet dem britischen Soldaten Simeon Price bei einem Schiffbruch vor der südafrikanischen Küste das Leben und rät ihm, zu einem Freund nach Wien zu gehen und die Armee hinter sich zu lassen. Als er das tut wird er in eine gänzlich neue Welt hinter den Kulissen der normalen Politik eingeweiht.

In Europa rettet die Akrobatin und Varieté-Künstlerin Pierette der britischen Adligen Ada Lovelace das Leben. Als diese im Sterben liegt, vertraut sie der jungen Frau ihre Aufzeichnungen an und bittet diese, ihren ehemaligen Freund Simeon zu finden - ein Unterfangen, das die junge Frau durch halb Europa führt.


Mitte des 19. Jahrhunderts scheint die Welt noch in Ordnung, aber wie so oft gärt es hinter den Kulissen und Umstürzler planen allerorten gezielte Anschläge auf die Obrigkeit. Dabei scheint auch moderne Technik immer wichtiger zu werden.

Simeon und Pierette werden in diese Welt der Intrigen und Geheimnisse eher zufällig mit hineingezogen, erweisen sich aber schnell aus ausgezeichnete Schüler, die Einiges an Talent mitbringen und auch bereit sind, sich den Assassinen anzuschließen, die als verborgene Gemeinschaft daran arbeiten, die Freiheit zu bewahren, die die Templer eher in das Gegenteil verwandeln wollen.

Die Geschichte nimmt sich Zeit, die Figuren und damit auch den Leser in diese neue Welt einzuführen und nach und nach immer mehr Facetten zu enthüllen. Dabei gibt es Einiges an netten und spannenden Überraschungen.

Der Autorin gelingt der Spagat, eine Handlung zu erzählen, die man auch genießen kann, ohne Kenntnis von „Assassin's Creed“ selbst zu haben. Die wichtigen Elemente werden erklärt, spielen aber eine eher untergeordnete Rollen. Sie streut aber auch immer wieder Andeutungen ein, die den Fans das nötige Ambiente bringen.

Der Roman liest sich flott und ohne Längen, die Spannung zieht sich durch mehrere Wendungen bis zum Ende des Buchs und macht tatsächlich Lust auf Mehr. Das Ambiente ist passend und verbreitet auch den einen oder anderen Steampunk-Vibe.

„Die Magus-Verschwörung“ erweitet die „Assassin's Creed“-Konflikte um einen weiteren spannenden und fast schon modernen Aspekt, der auch für Nichtkenner der Saga durchaus unterhaltsamen Lesestoff bietet.