The Walking Dead 31: Verdorben bis ins Mark (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 31
Verdorben bis ins Mark
(The Walking Dead, Vol. 31: The Rotten Core, 2019)

Titelbild: Charlie Adlard, Dave Stewart
Zeichnungen: Charlie Adlard

Übersetzung: Frank Neubauer

Cross Cult, 2023, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

„The Walking Dead“ erreicht nun auch in der preisgünstigeren Paperback-Ausgabe den vorletzten Band und betritt damit die Zielgerade. Auch wenn ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu sehen ist, der Kampf ist noch immer nicht zu Ende. Und dieser kann diesmal sehr schmerzhaft werden.


Rick macht sich selbst ein Bild von der neuen Gemeinschaft. Tatsächlich ist es gelungen, eine geschützte Enklave aufzubauen, die von den Zombies abgeschirmt wurde und in der jeder seinen festen Platz hat. Michonne entschließt sich in dieser friedlichen Welt zu bleiben und ihre Arbeit als Anwältin wieder aufzunehmen.

Rick allerdings erkennt die Stärken und Schwächen dieser Weltordnung und fragt sich, ob es gut ist, sich weiter mit den anderen zu vernetzen. Aber nach den letzten Angriffen, die auch Andrea das Leben kostete, braucht „Die Anhöhe“ jede Hilfe.


Wieder sind es nicht die Zombies, die die größte Gefahr für die Gemeinschaft darstellen, sondern die Menschen selbst. Schon im letzten Band sind die Schattenseiten der neuen Gemeinschaft deutlich geworden.

Rick sitzt deshalb zwischen den Stühlen. Er versucht zwar diplomatisch zu sein und mit der Gouverneurin zu diskutieren, merkt aber auch, dass ihn die vergangenen Jahre verändert haben und er nicht mehr bereit ist, die Gebote einer staatlichen Autorität klaglos auf sich zu nehmen. Michonne indessen versucht sich einzufügen. Und dann gibt es noch andere, die Nutznießer des angesammelten Wohlstand sein wollen, sich aber nicht den Regeln fügen.

Es scheint jedenfalls in der Natur der Menschen zu liegen, unzufrieden zu sein... und deshalb gärt es gehörig. Rick wird schließlich auch vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt. Für andere geht das Leben ebenfalls weiter. Einige erholen sich von den letzten Kämpfen und strecken ihre Fühler nach anderen Menschen aus, so dass wieder einmal viele Facetten zwischenmenschlichen Lebens ausgespielt werden - etwas, was für die Serie schon immer typisch war.

Damit es nicht allzu langweilig wird, dürfen gelegentlich auch die Zombies in Aktion treten, aber sie bleiben auch diesmal eher schmückendes Beiwerk.

„Verdorben bis ins Mark“ behandelt zwar kein neues Thema, aber die Variante, die diesmal erzählt wird, ist um Einiges komplexer als früher. Gerade weil auch diesmal der Mensch wieder einmal dem Menschen die größten Probleme macht und nicht die Untoten, bleibt die „The Walking Dead“-Reihe auch weiterhin spannend.