Fence 1 (Comic)

Fence 1
Text: C. S. Pacat
Titelbild und Zeichnungen: Johanna the Mad
Übersetzung: Denys Martynov
Crocu, 2023, Paperback, 144 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Früher waren Comics über den Sport eher selten und meisten eine Randerscheinung, weil sie sich oft nur auf den Wettkampf konzentrierten. Das hat sich mit den Mangas ein wenig geändert und wurde von europäischen und amerikanischen Künstlern weiter entwickelt, wie sich nun in „Fence“ zeigt.


Nicholas kommt aus ärmlichen Verhältnissen, ist aber der uneheliche Sohn eines ehemaligen Fecht-Champions. Er spürt, dass er die gleiche Leidenschaft und vielleicht auch das Talent des Vaters geerbt hat. So versucht er nun alles, um ein begehrtes Stipendium an einer renommierten Sportschule zu erlangen, merkt jedoch recht schnell, dass der Ton in Kings Row rau ist und man viel mehr verlangt als gedacht. Außerdem muss er sich mit seinem ärgsten Rivalen Seiji Katayama zusammen auseinadersetzen.

 

Die Geschichte hat alles, was dazu gehört: Einen Helden, der sich hochkämpft und außer seinem Ehrgeiz, einem guten Schuss an Talent und Durchhaltevermögen nicht viel hat. Und auf der anderen Seite steht der arrogante Gegenspieler, der sich sicher wähnt.

Platziert werden die beiden in einer leistungsorientierten Sportschule, die allerdings auch Disziplin verlangt, etwas, was dem Helden natürlich schwer fällt. Aber er hat jeden Grund, sich durchzubeißen.

Das Ganze wird mit den für das Genre typischen Situationen durchgespielt, die gerade den Helden dem Leser näherbringen soll. Nicholas muss Einiges an Demütigungen einstecken und begeht natürlich auch Fehler. Aber er hat seine guten Seite und findet nach und nach sogar die Freunde, die ihm dabei helfen, auch noch ein paar andere Dinge wie Kameradschaft und gemeinsames Streben zu lernen. Das sind genau die Werte, die wohl viele Jugendliche ansprechen.

Gezeichnet ist das tatsächlich auch in einem mangaähnlichen Stil, so dass die richtige Atmosphäre für die aufkommt, die sich für das Thema interessieren. Romantische Momente gibt es erst einmal noch keine, das Potential wäre aber da.

Alles in allem richtet sich „Fence“ an ein jugendliches Publikum, das an Geschichten um Sport, Kameradschaft und Schule interessiert ist und auch Spaß daran hat, die wechselvolle Beziehung zweier recht unterschiedlicher Rivalen mitzuverfolgen.