Amanda Joy: Schwestern - A River of Royal Blood 2 (Buch)

Amanda Joy
Schwestern
A River of Royal Blood 2
(A River of Guilded Horns, 2019)
Übersetzung: Carina Schnell
dtv, 2023, Hardcover, 408 Seiten, 22,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Seitdem die Khimaer, das bis dahin herrschende Volk in einer Rebellion gestürzt, später dann fast ausgelöscht und in Ghettos verbannt wurde, herrschen die Menschen über das Reich. An der Spitze steht eine magisch begabte Königin.

Sie sind, nein eigentlich sie waren einmal Schwestern, die sich liebgehabt hatten. Dass sie dem Königsgeschlecht angehören entzweit die Beiden. Mehr noch, Evalina (Eva) und Isadore (Isa) müssen, um die Herrschaftswürde zu übernehmen, ihre Konkurrentin - die Schwester - töten... so steht es in den Überlieferungen.

Isa hat über Jahre ihre Hausmacht am Hof aufgebaut. Mit ihrer Magika der Illusion hat sie für sich geworben, ist Bündnisse eingegangen und hat ihre Machtbasis zementiert. Eva dagegen wuchs die letzten Jahre über bei ihrem abgelegen lebenden Vater auf, hat ihre Begabung bislang weder gefunden, noch sich erschlossen.

Sie versucht alles, um den Fluch, der auf dem Königreich liegt und die Schwestern zwingt, einander nach dem Leben zu trachten, aufzuheben. Es gelingt ihr, ihre Schwester gefangenzunehmen, doch töten will sie Isa nicht. Sie flieht, immer gnadenlos verfolgt durch ihre manipulative Mutter, in den Norden. Hier erhofft sie sich nicht nur Antworten und Erkenntnisse, hier sucht sie auch Unterstützung, dem Reich Frieden zu schenken - nur hat sie ihre Rechnung ohne Isa gemacht, die ihre ganz eigenen Pläne hegt...


Vergleichbares habe ich schon diverse Male zu lesen bekommen - ein Reich, dessen Nachfolge durch einen tödlichen Kampf zwischen den Geschwistern des Herrschergeschlechts entschieden wird, Magie und Geheimnisse, ein klein wenig Romantik und viele Verwicklungen - letztlich ein Potpourri, das nichts wirklich Neues für die erfahrenen Fantasy-Leser bereithält - so resümierte ich den ersten Band des Zweiteilers.

Nun, viel daran geändert hat sich im abschließenden Part leider nicht. Schlimmer noch: unterhielt der Auftakt noch durchaus spannend und kurzweilig, so plätschert die Handlung vorliegend leider nur vor sich hin.

Die Figuren selbst entsprechen dem Gewohnten, auch die Zeichnung zeigt leider wenig wirklich Neues.

Wo der Roman punktet is bei der Darstellung der Welt, in der die drei Rassen nebeneinander leben. Ein Miteinander, Inklusion der Anderen, der Fremden ist weder gewollt, noch beabsichtigt. Fremdenfeindlichkeit, die Angst vor dem oder der Unbekannten, die Furcht, sein Gegenüber nie einschätzen zu können, durchziehen den Roman unterschwellig.

Alles in allem aber ein eher lauer Aufguss bekannter Handlungsschemata ohne wirklich große Höhepunkte.