Julian Kaschewski: Der Tod des Dämonenkönigs (Buch)

Julian Kaschewski
Der Tod des Dämonenkönigs
Titelbild: Katharina Netolitzky
Community Editions, 2023, Paperback, 460 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Eigentlich wollen Kira und Ben Bund fürs Leben eingehen, immerhin sind sie bis über beide Ohren verliebt - jeder sieht es ihnen an. Auf der Heimfahrt von der Verlobungsfeier aber gerät Ben in einen Sekundenschlaf, schrottet das Auto seiner Liebsten und deckt auch noch sein großes Geheimnis auf.

Voilà, die Erde tut sich an der Unfallstelle auf, blutrünstige Dämonen wollen sich der Verunglückten bemächtigen. Doch da haben sie die Rechnung ohne Ben gemacht. Als einer der sieben auf der Erde weilenden Dämonenjäger zückt er sein Schwert und macht die Angreifer nieder. Dumm dann, dass der Dämonenfürst Astaroth auftaucht und ihm den Kopf abreißt.

Als Kira aufwacht sieht sie ihr zerknautschtes Auto, den abgerissenen Kopf ihres Liebsten und den Fürsten der Hölle - da macht das Aufwachen doch mal so richtig Spaß!

Ein äonenaltes Alien erscheint, mit der die sterbende Kira einen Seelenpakt eingeht. Das Alien heilt ihre tödlichen Verletzungen, dafür muss Kira die anderen sechs Dämonenjäger suchen, finden und von einer gemeinsamen Aktion gegen Astaroth überzeugen - schließlich geht es um das Schicksal der Menschheit und die Rettung von Bens Seele.

Natürlich geht dann nichts glatt; die bis dato Unwissenden, die als Dämonenjäger auserkoren sind, ziehen zunächst auch nicht so recht mit, Götter mischen sich ein und dann geht es in Richtung Hölle…


Was ist das für ein Roman, den der Community Editions Verlag hier vorlegt? Vom Inhalt her ein überdrehter Urban-Fantasy-Plot, der so Einiges für die Leser bereithält.

Es geht, vorsichtig ausgedrückt, ganz schön wild, fast sprunghaft zur Sache. Wilde Kämpfe warten auf uns, jede Menge Geheimnisse wurden auch inkludiert, immer wieder muss unsere Protagonistin die auserkorenen Mitkämpfer erst einmal von der Mission und ihrem Erbe überzeugen. Das wirkt ein Bisschen überfrachtet, springt immer wieder von einer bedrohlichen Szene zur nächsten und bietet uns recht stereotyp ausgestaltete Charaktere. Die Dialoge lesen sich teilweise fast schon comichaft, stilistische Finesse darf und soll man hier nicht erwarten.

Hat mir die Lektüre gemundet, das Werk gefallen? Nun, der Plot liest sich zwar durchaus spannend - schließlich hat der Verfasser mehr als genug hineingepackt -, wirkt im Ganzen aber nicht rund und ausgewogen. Die Figuren bleiben oberflächlich, die Handlungsschauplätze stereotyp; insgesamt erschien mir der Roman überfrachtet. Weniger wäre hier Mehr gewesen.