Hansrudi Wäschers Nick Großband 9: Großalarm, Thomas Newton (Buch)

Hansrudi Wäschers
Nick Großband 9
Großalarm
Thomas Newton
VPH, 2023, Hardcover, 220 Seiten, 39,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Da sind sie nun, Nick und seine Freunde - verurteilte Straftäter und auf die Venus verbannt. Nur, dass hier wahrlich auch nicht alles ruhig und beschaulich zugeht. Nick und seine Begleiter sind im Dschungel havariert, einer der Kameraden versucht mit einem notdürftig geflickten Ballon aus einer der Stationen Hilfe herbeizurufen. Währenddessen muss Nick nicht nur die Verzweifelten bei Laune halten, auch die urzeitliche Flora und Fauna gilt es zu beobachten und gegebenenfalls abzuwehren.

Nach einigen im wahrsten Sinne des Wortes haarigen Situationen stoßen sie auf ein unbekanntes Raumschiff, bevor ein Gleiter sie endlich aufsammelt. Doch dann müssen sie feststellen, dass all ihre Gefängniswärter und die Forscher die Venus fluchtartig verlassen haben.

Ihnen gelingt es, ein auf der Venus verbliebenes Raumschiff flott zu machen und zu ihrem Heimatplaneten aufzubrechen. Hier wartet weiteres Unbill auf sie. Gigantische, urzeitliche Tiere tauchen scheinbar aus dem Nichts auf, greifen Menschen, Fahrzeuge und Bauwerke an und lassen sich weder von Strahlenwaffen noch Bomben aufhalten. Nick und seine Freunde vermuten Schlimmes - steht eine Invasion der Erde bevor?


Ein Dutzend Großbände flossen in diesen recht dünnen Roman ein, der den Abschluss der Roman-Erzählungen der ursprünglichen Wäscher-Comics darstellt.

Ja, es ist geschafft, Peter Hopf und seine Mitstreiter haben uns sämtliche Comics in Romanform kredenzt, haben uns verzaubert, den Flair der Serie und der bunten Bildchen aufgegriffen und diese in Worte gegossen.

Dabei präsentierten sie uns Science Fiction der guten alten Zeit. Romane, die sich eher an einen Captain Future von Edmond Hamilton als am Erben des Universums alias Perry Rhodan orientierten, die uns gerade keine riesigen Flottenverbände und Unsterblichen offerierten, sondern die Exotik fremder Welten, die Charismatik der wenigen handlungsrelevanten Figuren sowie die Schönheit des Alls herausstellten.

Entsprechend ist der von Thomas Newton wieder sehr werkgetreu umgesetzte Text denn auch eine Freude für alle Nick-Fans. Hier kommt der oft beschworene Sense of Wonder auf, auch wenn physikalische Realitäten außen vor bleiben. Hier können wir noch einmal in der Exotik fremder Planeten (die urzeitliche Venus) schwelgen, mit unseren Helden triumphieren.

Erwähnenswert ist auch, dass Newton in den ersten neun Kapiteln die ursprüngliche Fassung des Serien-Endes umgesetzt hat, bevor er in den anschließenden, alternativen Kapiteln das später hinzugefügte würdige Finale aufgegriffen hat.

So gilt es nun Abschied zu nehmen von einem Helden, der Vielen den Weg zu phantastischen Abenteuern im Weltall geebnet hat, der uns spannend und abwechslungsreich unterhalten hat, ja der uns ans Herz gewachsen ist.

Mittlerweile gibt es auch der Feder von Fred Hartmann unter dem Signet „Nick - Pionier des Weltalls“ eine Fortsetzung der Romane, die der Verfasser zwischenzeitlich im Selbstverlag publiziert.