Patrick von Massow: Der Drache von Abelaya (Hörbuch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 22. Februar 2023 11:17
Patrick von Massow
Der Drache von Abelaya
Sprecher: Sean Farrell
Saga Storify, Hörbuch, ca. 180 Minuten, ca. 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Patrick von Massow schreibt über sich selbst, dass er eigentlich Informatik studiert und programmiert, dann aber auch als Erzieher gearbeitet hat. Das Schreiben hat er immer als Entspannung gesehen, aber nun erreicht er wohl mit seinem Erstlingswerk auch eine recht vertraute Zielgruppe. Denn „Der Drache von Abelaya“ richtet sich an junge Leser und Hörer ab 10 Jahren. Vorgetragen wird die Geschichte von Sean Farrell.
Frederik ist das, was man einen Nerd nennt; gut in der Schule, vor allem in Mathe, aber sportlich eine Niete und einer der stillen und zurückhaltenden Schüler, der sich lieber in seine Phantasiewelten zurückzieht, als sich mit den Idioten aus der Klasse herumzuschlagen. Nur der ein Jahr ältere und fußballbegeisterte Max steht zu ihm.
Eines Tages erhält Frederik durch Zufall von seiner Oma Elisabeth ein ganz besonderes Lesezeichen und gerät so in eine magische Fantasywelt, wo er erst unbedacht Schaden anrichtet. Aber wie das Schicksal es so will ist er der Auserwählte und es ist an ihm, dem „Drachen von Abelaya“ zu helfen.
Sicherlich ist die Idee nicht neu, auch die Umsetzung fast schon klassisch zu nennen, aber dennoch hat die Geschichte ihren Charme und lässt sich gut hören, was auch an dem aufmerksamen und lebhaften Sprecher Sean Farrell liegt, der die Geschichte sauber und abwechslungsreich vorträgt.
Vor allem junge Leser werden sich vermutlich in dem jungen Helden wiederfinden, der so typisch ist: ein wenig ungelenk und ängstlich, aber dadurch prädestiniert, durch das Abenteuer zu wachsen. Immerhin hat er von Anfang an ein gutes Herz und einen klugen Kopf, nur an Mut und Zuversicht fehlt es ihm anfangs noch.
Zu ihm gesellen sich aber nicht nur sein bester Freund Max, der ebenfalls eine wichtige Prüfung zu bestehen hat, sondern auch noch ein paar Bewohner der Fantasywelt, die ihm da weiter helfen, wo dem Helden das Wissen fehlt.
Ansonsten wird das Abenteuer mit leichter Note erzählt und bietet unterhaltsame Wendungen, verliert sich kaum in unwichtige Nebenhandlungen und fügt sich nach und nach zu einem positiven Gesamtbild zusammen. Vielleicht ist die Sprache der Einheimischen durch die Altertümelei etwas gewöhnungsbedürftig, aber das trägt tatsächlich auch ein wenig zum Ambiente der Story bei.
Zwar gehen die Figuren nicht in die Tiefe und entsprechen mehr oder weniger den gängigen Archetypen, vor allem der Gegenspieler, der natürlich nicht der erst in den Mittelpunkt gerückte Drache ist, aber das stört auch nicht. Zudem bekommen gerade junge Leser das, was sie sich wünschen, wenn es um Drachen geht, wie auch schon „Die Drachenreiter von Bergk“ oder „Eragon“ erfolgreich bewiesen haben - das mächtige Wesen wird zu einem guten und wichtigen Freund, der für das Gelingen der Mission lebenswichtig ist.
Heraus kommt ein Hörbuch, das sich aufgrund seiner Einfachheit überall gut genießen lässt und auch schon für Kinder gut nachvollziehbar ist, auch wenn es manchmal düster wird - aber da findet der Autor den richtigen Tonfall. Alles in allem eignet sich „Der Drache von Abelaya“ gut, um zwischendurch eine Weile träumen zu können.