Dorian Hunter 12: Das Mädchen in der Pestgrube (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 04. Januar 2011 20:29
Neal Davenport, Ernst Vlcek & Marco Göllner (Script)
Dorian Hunter 12
Das Mädchen in der Pestgrube
Sprecher: Thomas Schmuckert, Hasso Zorn, Douglas Welbat, K.-Dieter Klebsch, Luise Lunow und andere
Musik: Moorland Music, Joachim Witt
Cover: Mark Freier
Folgenreich, 2010, 1 Audio-CD, 75 Minuten Laufzeit, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2380-8
Von Christel Scheja
Zu den legendären Heftromanserien der goldenen 1970er Jahre gehört die Serie „Dämonenkiller“ die weitaus erwachsenere und düsterere Horror-Geschichten zu erzählen wusste, als die Serien anderer Verlage und dadurch mehrfach auf den Index geriet. Die Hörspielserie versucht, den Zauber und die Qualität der damaligen Werke einzufangen.
In den letzten Folgen hat Dorian eine Menge über sich selbst erfahren, indem er einen Blick in die Vergangenheit gewagt hat. Er weiß jetzt, dass er in einem früheren Leben ein Baron gewesen ist, der sich mit dem Teufel einließ, um wie viele mittelalterliche Alchimisten und Gelehrte, die Unsterblichkeit nicht nur anzustreben, sondern auch zu erlangen. Das erfüllte sich tatsächlich für ihn, wenn auch auf andere Weise als erwartet.
Dorian leidet unter dem Wissen und hofft nun, in Wien eine Möglichkeit zu finden, den Fluch, der über seiner unsterblichen Seele liegt, zu lösen. Dazu aber muss er Asmodi finden, mit dem sein früheres Ich den Pakt geschlossen hat. Immerhin heißt es, dass ein Pfand für den Handel vor einigen Jahrhunderten bei den Schwestern Elisabeth und Maria Reichnitz hinterlegt worden sei. Diese versucht er nun zu finden und erlebt dabei eine unangenehme Überraschung. Auch sonst wird ihm klar, dass sein Widersacher ihm immer einen Schritt voraus zu sein scheint.
Die Geschichte ist ein wenig komplexer als sonst, da sie auf mehreren Zeitebenen spielt, zu denen immer wieder gesprungen wird, was beim Zuhören leicht verwirren könnte. Auch die wilde Jagd durch Wien – sowohl ober- als auch unterirdisch – ist nicht ganz ohne. Nach und nach werden aber die Zusammenhänge klar und führen zu einer Person, die Dorian gerade jetzt im Moment nicht so gerne sehen will – Cocos Vater Michael, der ganz offensichtlich seine Finger mit im Spiel hat. Das Ganze ist in eine sehr ernste und düstere Atmosphäre gehüllt. Während viele andere Hörspiele danach streben, sich nicht ganz so ernstzunehmen, ist das bei „Dorian Hunter“ anders. Sie lebt davon, dass es ordentlich zur Sache geht, Gewalt und Grausamkeit ihren Anteil an der Geschichte erhalten.
Die Sprecher hauchen ihren Figuren sehr viel Leben ein und lassen die Bedrohung sehr plastisch und furchteinflößend werden, so dass man gebannt zuhört und auch ein wenig mit dem Helden, der diesmal eher reagiert als handelt, fühlt.
„Das Mädchen in der Pestgrube“ erweist sich wie seine Vorgänger als ansprechende Unterhaltung für erwachsene Zuhörer, die sich nicht einschüchtern lassen und düstere, beklemmende, stellenweise sogar recht grausame Geschichten schätzen.