Jennifer Killick: Schlaf NIEMALS ein - Crater Lake 1 (Buch)

Jennifer Killick
Schlaf NIEMALS ein
Crater Lake 1
(Crater Lake, 2020)
Übersetzung, Gabriele Haefs
Titelbild: Anne Glenn
Carlsen, 2023, Hardcover, 236 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Ein Ausflug sollte eigentlich lustig sein, ein Vergnügen für alle Beteiligten. Sollte, denn wenn man wie Lance immer vom mehr als eingebildeten - auf was eigentlich? - Klassensprecher getriezt wird und dann noch ein Geheimnis hat, von dem die Mitschüler nichts wissen sollen, dann wird es schwierig. Dass die Lehrerin Mrs Hoche ihn schon lange auf der Abschussliste führt, macht es nicht einfacher. Doch immerhin hat Lance gute Freunde, zumal er seinen besten Freund vor dem fiesen Klassensprecher beschützen muss.

Schon als sie sich dem gerade neu eingeweihten Schullandheim nähern, beginnt es. Auf der Straße taumelt ihnen ein blutiger Mann vom Staff entgegen, faselt etwas von Gefahr - Mrs Hoche ist not amused und stöckelt auf ihren High Heels zusammen mit der Klasse zum Gebäude. Zum Essen gibt es, trotz der brütenden, sommerlichen Hitze, Suppe - dann ist auch schon Zeit zum Schlafen. Während alle auf ihre Gemeinschaftszimmer gehen, wird Lance, seines Geheimnisses wegen, unter der Treppe in einem Einzelzimmer untergebracht.

Als er seine Freunde in der Nacht besuchen will, sind alle Zimmer von außen verschlossen. Die Kinder, die bereits eingeschlafen sind, erheben sich aus ihren Betten, schlafwandeln mit offenen, ganz unnatürlich großen, hervorquellenden Augen nach draußen um am Kratersee zu arbeiten. Was nur geht hier vor? Zombies sind sie nicht, ihrer Sinne Herr aber beileibe auch nicht.

Es ist an Lance und seinen Freunden, nicht nur die unheimlichen Vorgänge aufzuklären, sondern auch eine drohende Gefahr von der Menschheit abzuwenden.


Der Carlsen Verlag legt ein munteres Grusel-Abenteuer voller Tempo und urwitzigen Situationen vor. Der wohltuend kurze Roman richtet sich dabei eher an ein jüngeres Publikum, auf das der Plot zugeschnitten ist.

Auffällig dabei zum einen, dass die Autorin so einige schwierige Themen auf sehr unterhaltsame Art und Weise anspricht. Es geht um Mobbing, um Vertrauen, auch um erste, vorsichtige emotionale Annäherungen. Desweiteren hat Gabriele Haefs, gerade für ein Werk, das sich an eine jüngere Zielgruppe richtet, doch eine Sprache verwandt, die recht anspruchsvoll ist. Fremdwörter der eher selten genutzten Art kommen ebenso vor, wie Fachausdrücke - das ist sicherlich eine gewisse Herausforderung für die jugendlichen Leserinnen und Leser.

Geschickt aber inkludiert die Verfasserin immer wieder lustige Szenen in die eigentlich gruselige Handlung, so dass sich beängstigende Situationen mit lustigen Szenen abwechseln und man der Handlung gerne folgt.

So wartet auf uns Leser ein munteres, teilweise gruseliges, dann lustiges Buch, das durchaus wichtige Themen streift und packend unterhält.