John Sinclair 2103: Der Feind meines Feindes, Ian Rolf Hill (Buch)

John Sinclair 2103
Der Feind meines Feindes
Ian Rolf Hill
Bastei, 2018, Romanheft, 68 Seiten, 1,80 EUR

Rezension von Elmar Huber

Mandra Korab folgt einer ominösen Einladung der geheimnisvollen Benasir in ihr Bordell in Singapur. Sehr schnell bemerkt der Dämonenjäger, dass die komplette Belegschaft des Etablissements aus Tiger- und Pantherfrauen besteht. Doch droht ihm von den Frauen keine Gefahr. Vielmehr bittet Benasir ihn um seine Hilfe. Die Frauen werden von einem Dämon bedroht, den der Inder aus den Erzählungen seines Freundes John Sinclair kennt.

 

Ein gutes halbes Jahr nach dem Fall des Öko-Aktivisten Samuel Ryan, der von Mandragoro zu einem Gummi-Menschen gemacht wurde (siehe Band 2075, „Der Monstermensch von Singapur“), wird der Stadtstaat erneut zum Zentrum dämonischer Aktivitäten. Phorkys und seine Mantikore bedrohen dort die Enklave der Werfrauen. Mandra Korab soll den Frauen einerseits helfen, andererseits benötigen sie das Blut des Dämonenjägers, um ihre Göttinnen aus der Verbannung zurück zu holen.

Allein mit der Storyline um die Katzenfrauen und der angestrebten Befreiung ihrer Göttinnen hätte sich ein schöner, kompakter Roman ergeben, der sich gut in das kürzlich (wieder) aufkeimende Thema um die Katzenfrauen eingliedert (siehe auch Band 2065, „Blutgericht der Pantherfrauen“) und dieses voranbringt. Dazu passt auch der hier stattfindende unfreiwillige Ausflug von John Sinclair und Suko in Sachmets Reich, einer Art Dimension der Katzenfrauen. Alles durchaus ausbaufähig und mit der Möglichkeit zur Rückkehr einer alten Feindin. Der Schauplatz Singapur, die schön orientalisch gestaltete Anfangssequenz, in der Mandra Korab in Benasirs Haus kommt, wie auch die atmosphärischen Szenen im Keller des Gebäudes, könnten direkt aus einem Abenteuerfilm stammen und sorgen für Exotenbonus.

Sehr schön auch die moralischen Grauschattierungen, die hier wieder herrschen und die man in erster Linie von Fenris, Morgana Layton und ihren Werwölfen kennt, welche für die Katzenfrauen aber ebenso gelten. Phorkys und seine Haudrauf-Mantikore, die bislang vorwiegend in Lykaons Umfeld auftauchten, wirken dagegen wie plumpe Fremdkörper in dem vornehmen Setting.

Auf den Leserbriefseiten findet sich diesmal die Story „Die Taufe der dunklen Mutter“ von Chris Steinbergen, eine Fortsetzung zu „Die Gruft der dunklen Mutter“ aus Band 2095. Zwei Wanderer im Rentenalter werden von wütendem Babygeschrei in eine Gruft gelockt und wohnen dort unfreiwillig der blutigen Wiedergeburt der dunklen Mutter bei.

„Der Feind meines Feindes“ ist eine schöne Fortführung des Werkatzen-Themas, das sich vielversprechend weiterentwickelt.