Fables: Im tiefen dunklen Wald 1 (Comic)

Fables: Im tiefen dunklen Wald 1
(Fables 151-156, 2022)
Text: Bill Willingham
Zeichnungen: Mark Buckingham
Übersetzung: Katrin Aust
Panini, 2023, Paperback, 156 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Neben „Sandman“ gehörte auch „Fables“ zu den erfolgreichen Titel des ehemaligen Vertigo-Labels. Zwar endete die Reihe schon vor einigen Jahren, aber sie scheint die beiden Macher nie losgelassen zu haben - denn Bill Willingham und Mark Buckingham selbst setzen die Geschichte nun in „Fables: Im tiefen dunklen Wald“ fort.


Nach dem ereignisreichen Kampf gegen Gepetto und andere Feinde, mussten die Fables ihre Tarnung aufgeben. Fabletown und die Farm sind den einfachen Menschen offenbart. Daher haben viele von ihnen ihre alte Heimat verlassen und in neuen Welten Zuflucht gefunden, auch wenn sie sich umstellen müssen.

So auch die Kinder von Bigby Wolf und Snow White, die nicht mehr länger auf die Errungenschaften der modernen Welt zurückgreifen können und sich selbst beschäftigen müssen. Während sie den großen Wald erkunden und dabei in Gefahr geraten, zeigt sich aber auch, dass das Böse nicht ruht, denn in den Ruinen von Fabletown taucht eine neue dunkle Gestalt mit finsteren Absichten auf.


Es scheint so, als seien die beiden Künstler nie wirklich weg gewesen, denn die Geschichte schließt nahtlos an die alte Reihe an und schreibt das Leben einiger Fables nun weiter. Auch zeigt sich, dass Märchenfiguren nicht unbedingt so leicht tot zu bekommen sind.

Snow White und Bigby Wolf müssen ihren Kindern ein Leben ohne Technik schmackhaft machen. Die Methode ist einfach, könnte aber auch Opfer kosten, denn die Begegnungen mit den Gestalten des Waldes sind nur am Anfang harmlos und haben es später in sich. Aber die Kinder zeigen, dass sie nicht weit vom Stamm gefallen sind und durchaus echte Welpen mit starkem Wolfsblut in den Adern sein könnten.

Derweil bahnt sich aber auch noch eine andere Gefahr an. Der Name des jungen Mannes mit der Fee an seiner Seite wird nicht genannt, aber Kenner der amerikanischen Kinderliteratur werden schnell eine Ahnung bekommen. Und auch jemand anderes ist entschlossen, sein weiteres Leben selbst zu bestimmen.

So macht es als alter Fan der Saga wirklich Spaß, wieder in die neuen und frischen Abenteuer einzutauchen, die auch künstlerisch an die Qualität der vorherigen Geschichten anschließen und Lust auf Mehr machen. Daher ist es fast schon bedauerlich, dass das Ganze nur eine Miniserie in zwei Bänden zu sein scheint.

„Fables: Im tiefen dunklen Wald“ ist eine (in Deutschland) zweiteilige Mini-Serie von den Künstlern, die die Saga einst erschaffen haben. Es scheint, als seien sie nie weg gewesen, denn die Geschichte schließt inhaltlich und künstlerisch an die alte Serie an und macht durch viele spannende Entwicklungen Lust auf Mehr.