Professor Zamorra 954: Das dunkle Paradies, Adrian Doyle (Buch)

Professor Zamorra 954
Das dunkle Paradies
Adrian Doyle
Titelbild: Arndt Drechsler
Bastei, 2010, Heft, 68 Seiten, 1,60 EUR

Von Olaf Menke

Im ersten Teil dieses Zweiteilers von Adrian Doyle alias Manfred Weinland wurde uns die aus dem 13. Jahrhundert stammende Nele Großkreutz und ihre Geschichte vorgestellt. An der Seite ihrer Liebe Nikolaus hatte sie am Kinderkreuzzug teilgenommen und nach der Ankunft in Jerusalem diesen verlassen und war zurückgekehrt. Jahre später hatte Nikolaus ihr eine Frucht geschenkt, die sie unsterblich gemacht hatte. Die Frucht sei angeblich vom Baum des Lebens gewesen, Nikolaus hatte angeblich den Garten Edenentdeckt.

In der Fortsetzung reist Zamorra nach London, da dort ein seltsamer Baum aus dem Tate Museum sprießt und immer mehr Menschen anlockt, welche sich beim Baum in Geister verwandeln und kurze Zeit später wieder zurück in seltsam veränderte Menschen zurückverwandeln. Der Baum wächst im Laufe der Zeit immer weiter und überragt am Ende sogar ganz London – selbst die Staatsgewalt kann gegen den Baum nichts tun. Ein Versuch Zamorras, den Baum mit Hilfe des Amulettes zu vernichten, schlägt fehl. Es stellt sich heraus, dass die vom Baum veränderten Menschen nach und nach grausam sterben, aus ihren Körpern heraus wachsen Pflanzen unbekannter Art. Zamorra und Hogarth versuchen als letzte Möglichkeit, die Hall-Geister um Hilfe zu bitten. Dabei stellt sich heraus, das der erste Hall-Sohn von Nele Großkreutz und Nikolaus ist, Nele hatte zuvor seit dem 13. Jahrhundert weder mit Nikolaus noch ihrem Sohn Kontakt. Hogarth wird verletzt und stirbt, erwacht jedoch wieder zum Leben, nachdem er von Neles Frucht gegessen hat. Nachdem Zamorra nichts ausrichten kann, kehren er sowie Hogarth und Nele zurück zum Chateau. wo die nächste Überraschung wartet: London und der Baum sind plötzlich verschwunden, zu sehen ist dort nur noch eine dichte Nebelbank... Nicole äußert später die Vermutung, dass nach der Zerstörung der Hölle das Böse sich einen neuen Weg sucht, in die Welt zu kommen, da die Waage zwischen Gut und Böse im aus dem Gleichgewicht geraten sei.

Manfred Weinland hat mit den Romanen einen schönen „Weihnachtszweiteiler“ vorgelegt, welcher dem aktuellen Zustand des Zamorra-Uversums neue Aspekte hinzufügt. Ziemlich drastisch zeigt sich das am Verschwinden der Millionenstadt London – man darf gespannt sein, wie sich diese Änderung der Realität auf den Rest der Serie auswirken und ob das ganze von Dauer sein wird. Mir persönlich gefällt die Idee eines sozusagen negativen Baums der Erkenntnis sehr gut, mal sehen, was sich hier noch alles draus für die Serie ableiten lässt. Insgesamt bleibt es spannend – womit die Serie sicher auch 2011 lesenswert bleiben wird.