C. E. Bernard: Das Flüstern des Zwielichts (Buch)

C. E. Bernard

Das Flüstern des Zwielichts

Wayfarer-Saga 2

Übersetzung: Charlotte Lungstrass-Kapfer

Penhaligon, 2021, Paperback, 382 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

C. E. Bernard alias Christine Lehnen präsentiert nach zuvor erschienenen doch eher handfesten Dystopie, die auf einer Erde der Zukunft spielte, ein Abenteuer in einer reinen Fantasywelt, in der Licht und Schatten um die Vorherrschaft kämpfen. Nach „Das Lied der Nacht“ erscheint nun „Das Flüstern des Zwielichts“, der zweite Band der „Wayfarer“-Saga.

 

Weyd und Caer, der Wanderer und die Bardin, sind zu Weg- und Schicksalsgefährten geworden. Sie haben eine Möglichkeit gefunden, durch ein Lied die Schatten im Bann zu halten, die sonst keine Gelegenheit auslassen, die Menschen zu verschlingen. Zusammen mit einer kleinen Schar von Freunden versuchen sie nun, das Licht endgültig zurück zu bringen, aber dafür müssen sie die Leuchtfeuer auf den Türmen des Lichts neu entzünden. Doch auch Baron Lurin ist ihnen immer noch auf den Fersen.


Der zweite Band beginnt dort, wo der erste aufhörte. Freundlicherweise gibt es eine kurze Einleitung, die die Ereignisse des Auftakts noch einmal zusammenfasst und so den Einstieg recht einfach macht.

Und das Abenteuer geht spannend weiter; während die Helden und ihre Freunde ein neues Ziel haben, gibt es auch immer noch diejenigen, verkörpert von Baron Lurin, der sich nicht geändert hat, die versuchen, die alte Ordnung aufrechtzuerhalten und daher auch bereit sind, Krieg zu führen und Städte zu zerstören. Das sorgt natürlich dafür, dass das Abenteuer nicht so einfach wird, wie es sich die Helden erhoffen - ihnen werden immer wieder neue Steine in den Weg geschoben. Allerdings drängt die Zeit, denn das Übel findet immer eine neue Möglichkeit, seine Bedrohung zu verstärken.

Wie auch schon im ersten Band schreibt die Autorin sehr poetisch und verspielt, was allerdings manchmal auch irritiert, da die Handlung in weiten Teilen eher nüchtern und pragmatisch geschrieben ist und auch die düster-romantische Stimmung gelegentlich ausbleibt.

Die Figuren haben zwar eine gewisse Entwicklung durchgemacht, wahren aber immer noch eine deutliche Distanz zum Leser. Das muss man schon mögen, um damit zufrieden zu sein - sicherlich gibt es auch diejenigen, die gerne mehr Nähe zu Weyd und Caer hätten. Gerade auch die Gegenspieler sind auf wenige Charakterzüge reduziert und bleiben vollkommen blass.

„Das Flüstern des Zwielichts“ hinterlässt wie auch schon der erste Band der „Wayfarer“-Saga einen eher gemischten Eindruck, denn die Saga schafft es erneut nicht so ganz, die Figuren dem Leser so nahe zu bringen, dass man auch wirklich mit ihnen denkt und fühlt.