Wonder Woman: Kampf der Amazonen (Comic)

Wonder Woman: Kampf der Amazonen
(Wonder Woman 785-786, Trial of the Amazons 1-2, Nubia and the Amazons 6, Nubia Coronation Special 1, Trial of the Amazons: Wonder Girl 1-2)
Text: Stephanie Williams, Michael W. Conrad, Becky Cloonan u.a.
Zeichnungen: Laura Braga, Skylar Partrige, Joelle Jones u.a.
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2022, Paperback, 244 Seiten, 29,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Wie auch schon „Wonder Woman: Nubia und die Amazonen“ scheint auch „Wonder Woman: Kampf der Amazonen“ einen Übergang zu einer neuen Ära zu bieten, in der Vieles nicht mehr so sein wird, wie es einmal war. Die verschiedenen Reihen, die mit diesem Event zu tun haben, werden von Panini nun in einem Band zusammengefasst.

 

Während Wonder Womans Abwesenheit ist die Zeit natürlich nicht stehen geblieben. Es hat sich eine Menge getan und verändert - Entwicklungen, die vielleicht den Amazonen zugute kommen, da sie sich endlich aus alten Mustern lösen. Denn immerhin gilt es, die lange gepflegte Feindschaft mit den Bana-Mighdall zu beenden.

Und aus den Weiten des Amazonas meldet sich nun auch noch ein anderer Stamm zu Wort, der ebenfalls seinen Teil dazu beitragen will. Aus diesem Grund kommen die Amazonen der Welt zusammen, um aus ihrer Mitte eine neue gemeinsame Königin zu bestimmen. Doch der Wettstreit wird von einer großen Tragödie überschattet.


Man merkt, dass die Macher mit der Zeit gehen wollen und so arbeitet gleich eine große Schar von zwar überwiegend weiblichen, aber auch einigen männlichen Autoren und Künstlern daran, die Geschichte der Amazonen in eine neue Richtung zu führen. Immerhin ist nun auch Diana alias Wonder Woman wieder mit von der Partie und bereit, sich dem Wettstreit zu stellen, wenngleich auch aus anderen Motiven. Denn immerhin muss sie einen schweren persönlichen Verlust wegstecken.

In dieser Hinsicht startet die Serie wirklich eine neue Ära, in der die Superheldin sich nicht mehr unbedingt auf die Person verlassen kann, die ihr doch immer am nächsten stand. Auch wenn dieser Handlungsfaden unter den ganzen anderen eher verschwindend gering behandelt wird. Tatsächlich rückt nun eine andere Figur in den Mittelpunkt, die erst vor einer Weile wirklich eingeführt wurde und man darf gespannt sein, wie Nubia mit der ihr auferlegten Verantwortung zurechtkommen wird. Gute Ansätze zeigen sich ja.

Ansonsten dominiert natürlich auch hier die Action und so gehen einige Entwicklungen nicht ganz so in die Tiefe, wie man es sich wünschen würde. Aber immerhin merkt man, dass auch der Hintergrund seinen Raum bekommt und dadurch die Figuren etwas mehr Profil erhalten, was dem Geschehen Farbe schenkt. Fans der Amazonen werden vermutlich den meisten Spaß an den Veränderungen haben, denn auch die klassische Mythologie seit der Perez-Ära spielt wieder mit hinein.

„Wonder Woman: Kampf der Amazonen“ markiert auf epische Weise das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen Zeit. Viele Weichen werden in einer Handlung gestellt, die zwar auf Action abonniert scheint, aber auch den Hintergrund genug ausbaut, um den Figuren Leben zu geben und einige wichtige Weichen zu stellen.