Ines Buck: Misstrauen - Schatten der Vergangenheit (Buch)

Ines Buck
Misstrauen - Schatten der Vergangenheit
Edition Saga Egmont, 2022, Taschenbuch, 300 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die in der Nähe von Frankfurt im Taunus lebende Ines Buck arbeitet als Journalistin, schreibt aber auch immer wieder sehr gerne Psycho-Thriller - wie der hier vorliegende Roman „Misstrauen - Schatten der Vergangenheit“


Die Ärztin Jane kann eigentlich nicht klagen, denn sie hat ein fast perfektes Familienleben und in ihrem Beruf scheint auch alles glatt zu laufen. Doch dann sorgt der überraschende Tod eines jungen Patienten für eine Erschütterung, die sie aufhorchen lässt. Nun merkt sie, dass mit ihrem Mann etwas nicht stimmt und er irgendetwas vor ihr verheimlicht. Natürlich wühlt von nun an das Misstrauen in ihr, und als sie erfährt, was dahinter stecken könnte, reist sie in ein kleines Dorf in den englischen East Midlands, um die ganze Wahrheit herauszufinden. Ist ihr Mann wirklich ein Mörder, so wie böse Stimmen behaupten?

 

Die Geschichte ist klassisch aufgebaut; ein Prolog deutet auf das Verbrechen hin, ehe die eigentliche Handlung beginnt und erst einmal das recht harmonische Familienleben Janes schildert, die sich mit ihrem Mann Thomas gut arrangiert zu haben scheint. Das Idyll wird auch mit kleinen Beschreibungen in Szene gesetzt. Nach und nach schleichen sich aber auch erste Misstöne ein, denn ihr Mann trifft sich mit jemandem, will aber nicht über diesen sprechen, zugleich stirbt auch noch ein Junge, den sie operiert hat, was auch auf sie zurückfällt.

Aber immerhin sorgen diese Erschütterungen in ihrem Leben dafür, dass sie aufhorcht und nachbohrt. Die Spannung zieht an, als sie das Dorf aufsucht, in dem ihr Mann noch als Jugendlicher eine Frau und ihre Tochter getötet haben soll - und wie man sich denken kann, trifft sie dort nicht nur auf Schweigen, sondern auch ein dunkles Netz aus Unstimmigkeiten und Geheimnissen, das sie selbst in Gefahr bringt,

Das Geschehen ist solide in Szene gesetzt, aber nicht wirklich überraschend. Die Andeutungen fügen sich zu glatt ineinander auch gibt es keine irreführenden Momente, in denen die Spannung noch einmal anziehen darf. Immerhin bietet das Ende eine logische Lösung und glaubwürdiges Verhalten in der Beziehung, was zumindest etwas zufriedenstellt.

Alles in allem ist „Misstrauen - Schatten der Vergangenheit“ ein routinierter Thriller, der sich viel Zeit nimmt um die Figuren einzuführen und das Netz aus Verdacht und Intrigen glaubwürdig aufzubauen, was zumindest ein wenig über die etwas zu vorhersehbare Handlung hinwegtrösten kann.