Laura Elise Weymouth: Treason of Thorns - Kalte Magie, flammender Zorn (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 13. November 2022 10:12
Laura Elise Weymouth
Treason of Thorns - Kalte Magie, flammender Zorn
(A Treason of Thorns, 2018)
Übersetzung: Petra Koob-Pawis
cbt, 2022, Paperback, 448 Seiten, 14,00 EUR
Rezension von Gunther Barnewald
Die Autorin macht aus einer guten Idee (magische, lebendige Häuser, die aber unter einen Bann gestellt und somit „gesteuert“ werden können) ein richtig gutes Buch, indem sie sich auf diese phantastische Idee voll konzentriert.
Erzählt wird die etwas düstere Geschichte der jungen Violet Sterling (oft auch nur Vi genannt), die dereinst die Hüterin von Burleigh House werden soll, so wie ihr Vater vor ihr. Doch dieser ist nur eine Art Lehnsherr des Königs, der den Bann über alle lebendigen Häuser in England gesprochen hat. Und leider führt dieser Bann im Laufe der Zeit dazu, dass die Häuser erkranken, die Natur um sich herum verwüsten und dann sterben.
Als Violets Vater dies erkennt, versucht er den Bann des Hauses zu brechen, was aus Sicht des Königs Hochverrat darstellt. Deshalb wird George in das Haus verbannt, dieses magisch abgeriegelt, bis entweder der Hüter stirbt oder das Haus ihn aus Verzweiflung tötet. Danach kann Violet zwar wieder in ihr Zuhause zurückkehren, aber Burleigh hat sich sehr verändert, ist düster, paranoid und vor allem bedrohlich geworden.
Violet erkennt, dass sie den Plan ihres Vaters vollenden muss, will sie Burleigh retten. Sie versucht, unterstützt von einigen Verbündeten, jene Teile aufzufinden, mit denen sie den magischen Bann brechen kann. Ein Vorhaben, an dem schon ihr Vater scheiterte.
Bald merkt auch der König, dass Violet sich seinen Befehlen und Vorgaben widersetzt und schnell steht nicht nur das Leben des Hauses infrage, sondern auch das von Violet und ihren Unterstützern. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Eine packende Geschichte mit durchgängigem Spannungsbogen, der gegen Ende immer strammer wird. Auch die guten atmosphärischen Beschreibungen des lebendigen Hauses und seiner Magie sind ein echtes Highlight, genauso wie die glaubhaften und äußerst lebendig geratenen Protagonisten.
Leider spiegelt das Ende des Romans nicht unbedingt die eher mystische und dunkle Geschichte des Buchs wider. Ohne allzu viel verraten zu wollen (Vorsicht: Kleiner Spoiler!): Freunde gepflegter Happy Ends können sich bedingungslos auf die Handlung einlassen, auch wenn man dies phasenweise nicht vermuten würde.
Trotzdem ist das vorliegende Buch wunderbare Unterhaltungsliteratur mit einem gewissen magischen Touch. Wer solche Geschichten liebt, der wird hier gut bedient!