Bent Ohle: Die Kommissarin und der Metzger – Schrot und Korn (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 08. November 2022 17:21
Bent Ohle
Die Kommissarin und der Metzger – Schrot und Korn
Landwirtschaftsverlag Münster, 2022, Paperback, 224 Seiten, 15,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Nachdem „Auf Messers Schneide“, der erste Roman der Reihe „Die Kommissarin und der Metzger“, erfolgreich genug war, setzt Bent Ohle nun seine Reihe der Münsterland-Krimis fort und bietet in „Schrot und Korn“ einen weiteren spannenden Fall für Tanja Terholte.
Die junge Kommissarin versucht sich inzwischen nebenher auch noch als Kornbrennerin, aber ihr Hauptberuf fordert sie immer wieder. Diesmal entdeckt der kauziger Hobby-Ufologe Achim etwas ganz Besonderes auf einem Acker. Doch Rudi, Tanjas Bruder, erkennt sehr schnell, dass das Artefakt ein künstliches Kniegelenk ist.
Schon bald geht es wieder rund in dem beschaulichen Dorf. Eine skelettierte Leiche hält die Ermittler in Atem, ebenso wie Kunstdiebstähle in der Umgebung, eine pfiffige alte Dame, ein ruppiger Landwirt und nicht zuletzt auch die liebe Familie. Denn Tanjas Mutter entdeckt das Malen für sich.
Schon im ersten Band verbanden sich Privatleben und Ermittlungen miteinander. Mit einem Augenzwinkern beschreibt Bent Ohle Tanja, Rudi und die restlichen schrägen Familienmitglieder, fängt Ereignisse ein, die es auf dem Land schon einmal geben kann, und bringt ein paar kauzige Originale ein, die den Fall anstoßen und ins Rollen bringen.
Dabei gelingt ihm das Kunststück, beide Ebenen zusammenzubringen, denn auch die privaten Erlebnisse spielen schon bald in die Ermittlungen mit hinein, die natürlich erst einmal jede Menge Verdächtige in den Raum stellen, dann aber immer gezielter die Tat und ihre weitreichenden Verbindungen in die Vergangenheit aufdecken. Denn der Tote ist mehr als man denkt und Leute haben Dreck am Stecken, von denen man es nicht wirklich erwartet. Nach und nach fügen sich jedenfalls die Andeutungen und Hinweise zu einem passenden Bild zusammen.
Erzählt wird das Ganze mit leichter Feder und einem Augenzwinkern. Gerade die Figuren wissen mit ihrem Eigensinn und Ideenreichtum zu gefallen. Und nicht zuletzt wird auch das Verwirrspiel weiter getragen, profitiert der unfähige Gerichtsmediziner einmal wieder von dem Fachwissen Rudis, der diesmal ein wenig ins Schwitzen geraten darf.
Auch der Lokalkolorit stimmt wieder einmal, so dass die Geschichte mehr als rund wird und Lust auf Mehr macht.
„Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn“ ist wieder einmal ein als mehr als gelungener Regional-Krimi, der vor allem durch seinen Figuren und den unterschwelligen Humor punkten kann, der die Lektüre zu einem leichtfüßigen Vergnügen macht. Es lohnt sich, einen Blick zu riskieren, gerade wenn man die Münster-„Tatort“-Folgen mag mag.