Arkham Horror - Die gesammelten Novellen 1: Dunkle Ursprünge, Dave Gross, Graeme Davis, Richard Lee Byers, Chris A. Jackson (Buch)

Arkham Horror - Die gesammelten Novellen 1
Dunkle Ursprünge
Dave Gross, Graeme Davis, Richard Lee Byers, Chris A. Jackson
(Arkham Horror: Dark Origins – The Collected Novellas 1, 2021)
Übersetzung: Anne Bergen
Cross Cult, 2022, Taschenbuch, 576 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Arkham Horror“ ist eigentlich ein Brettspiel, das im Kosmos von H. P. Lovecraft angesiedelt ist und daher nicht unbedingt eigenes Vorwissen verlangt. Daher sind die Geschichten, die dazu erzählt werden, auch so gut verständlich. Neben den Romanen erscheinen nun auch die Novellen, die bisher als eBooks zu bekommen waren, im Taschenbuch. „Dunkle Ursprünge“ macht dabei den Anfang bei „Arkham Horror - Die gesammelten Novellen“.

 

„Die Stunde der Jägerin“ schlägt für Jenny, die auf der Suche nach ihrer Schwester aus Europa zurück nach Arkham kommt und dort mehr oder weniger in deren Fußstapfen treten muss.
„Das Klagelied der Vernunft“ konfrontiert den Bundesagenten Roland Banks nach dem bizarren Tod eines Orchesters mit der Welt des Übernatürlichen.
„Der Zorn der Leere“ bringt den Astronomen Norman Withers und seinen Kollegen Claus Schmidt dazu, gefährliche Wege zu beschreiten.
Und nicht zuletzt führt „Das Tor in der Tiefe“ den Seemann Silas Marsh in ein gefährliches Abenteuer, denn es geht um nicht weniger als die Rettung der Welt.


Die vier Geschichten werden als Novellen bezeichnet, haben aber alle mehr als hundert Seiten und kommen den früheren Pulp-Romanen schon sehr nahe. Da der Platz begrenzt ist, konzentrieren sich die Abenteuer tatsächlich auf das Wesentliche.

Sie legen den Schwerpunkt auf die Themen und Schauplätze, mit denen schon Lovecraft gerne gearbeitet hat. Die Helden sind alle mehr oder weniger mit Arkham verbunden und haben daher großes Interesse, das Grauen in all seinen Formen zu bekämpfen, seien es nun Kultisten oder Kreaturen aus der Tiefe oder gar Wege in andere Welten, die ganz und gar nicht angenehm sind. Nicht zuletzt darf auch der bisher mit beiden Beinen auf dem Boden stehende Agent mit dem Übersinnlichen in Berührung kommen und ist am Ende ebenfalls ein Teil des schleichenden Wahnsinns. der dem Cthulhu-Kosmos eigen ist.

Die Geschichte mögen keine allzu besonderen Überraschungen bieten, spulen sie doch altbekannte Handlungsmuster ab, aber sie sind flott und unterhaltsam geschrieben, charakterisieren die Figuren genug, um diese ins Herz zu schließen und mitzufiebern. Man merkt zwar gelegentlich, dass auch Figuren aus dem Game mit dabei sind, um Spielern einen gewissen Wiedererkennungswert zu bieten, aber das ist schon alles - auch wenn man nur Lovecraft und seine Freunde kennt, kommt man gut mit dem Hintergrund zurecht.

„Dunke Ursprünge“ ist die erste Sammlung von Novellen zum Brettspiel „Arkham Horror“, diese sind aber auch für Nichtspieler gut verständlich und unterhaltsam. Vielleicht gehen sie nicht sonderlich in die Tiefe, erwecken aber die Pulp-Atmosphäre des Chtulhu-Kosmos ansprechend und kurzweilig zum Leben.