Coda 3 (Comic)

Coda 3
(Coda Vol. 3, 2019)
Text: Simon Spurrier
Titelbild und Zeichnungen: Matias Bergara
Übersetzung: Christian Heiß
Cross Cult, 2022, Hardcover, 112 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Mit dem dritten Band findet „Coda“ nun endlich einen wohl verdienten Abschluss. Noch einmal entführen Simon Spurrer und Matias Bergara in ihre postapokalyptische Welt, die auch in ihrer Zerstörung eher einem quietschbunten Drogenrausch folgt.


Bisher hatte der mürrische Barde ein Ziel, das ihn am Leben und bei Kraft gehalten hat. Er wollte Berga finden, seine verschwundene Ehefrau. Diese ist tatsächlich wieder aufgetaucht, hat aber anders reagiert als erwartet. Statt ihn in die Arme zu nehmen, hat sie ihn ganz fallen gelassen. Und nun hängt er in einer tristen Wüsteneinöde fest, weil sich auch sein treues Einhorn von ihm abgewandt hat. Was also tun? Frustriert dahin vegetieren und sich dem Leid ergeben? Oder vielleicht doch einen Neuanfang wagen? Es liegt nun ganz allein an ihm.

 

Wie auch schon in den letzten Bänden mag die Welt zwar sehr bunt aussehen, aber schaut man genauer hin, so sieht man auch hier Verfall und dunkle Abgründe, wie die Stadt mitten der Wüste, in der eine Meerjungfrauen-Königin für ihre Brut zu überleben versucht, und wo auch Glücksritter herum rennen.

Natürlich passt es zu Hum, sich erst einmal dem Selbstmitleid zu ergeben, aber er ist pragmatisch genug, damit nicht allzu lange weiter zu machen, sondern schließlich eine Egal-Haltung zu entwickeln und sich etwas Neues zu suchen. Das ist das Thema dieses Bandes, der tatsächlich interessante Entwicklungen in Gang setzt.

Die Künstler gönnen ihrem Helden und seinen Freunden ein halbwegs freundliches Ende, es passt aber auch zur Geschichte. Wie auch schon zuvor bewegen sie sich in kryptischen Andeutungen, so dass die Geschichte eher einem francobelgischen als amerikanischen Comic gleicht. Sie durchbrechen damit die starren Grenzen eines klassischen Fantasy-Abenteuers und bieten auch eine metaphysische Ebene. Für die sollte man entsprechend offen sein, um Spaß an allem zu haben.

Der Abschluss von „Coda“ führt die offenen Fäden der Handlung zusammen und bietet noch einmal eine abgedrehte Reise durch die postapokalyptische Fantasy-Welt, die man sonst so nur im francobelgischen Bereich findet. Action und Spannung sind vorhanden, allerdings auch eine metaphysische Ebene, die nicht ganz ohne ist.