Star Trek Deep Space Nine 4: Dämonen der Luft und Finsternis, Keith R. A. DeCandido (Buch)

Star Trek Deep Space Nine 4
Keith R. A. DeCandido
Dämonen der Luft und Finsternis
(Star Trek – Deep Space Nine: Gateways – Demons of Air and Darkness, 2010)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Christian Humberg
Cross Cult, 2010, Taschenbuch, 320 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-54-0

Von Christel Scheja

„Dämonen der Luft und Finsternis“ ist der vierte Band der Serie „Star Trek Deep Space Nine“ und schwenkt zurück zu den Ereignissen auf und um die Raumstation. Kira Nerys und ihre Leute müssen sich mit einem unerwarteten Phänomen und dessen Folgen herumschlagen.

Seit einiger Zeit öffnen sich in der Galaxis – ausgerechnet in der Nähe von Deep Space Nine – überall Portale, die Raumschiffe in einem Augenblick an weit entfernte Orte transportieren können und verdächtig an die Technik der Iconianer erinnern. Dadurch gerät die Kolonie auf Europa Nova in tödliche Gefahr, nutzt doch ein Antimateriemülltransporter eines dieser Portale, um seine Ladung zu entsorgen. Nun steht die Welt vor der Vernichtung und das einzige was bleibt ist die Evakuierung der Kolonisten aus ihrer Heimat. Kira Nerys und ihre Leute organisieren den Abtransport der Leute und geraten dabei selbst in große Gefahr, denn die Hirogen machen diesen Sektor nun ebenfalls unsicher und treffen dabei dann auch noch auf die Jem Hadar, was zu dramatischen Auseinandersetzungen führt, in deren Mittelpunkt die Föderationsangehörigen geraten, ohne es zu wollen. Derweil versucht Quark mit Hilfe des Orion-Syndikats mehr über das Phänomen zu erfahren und bringt sich dabei in große Gefahr. Doch neben all dem bleiben auch noch die üblichen familiären und freundschaftlichen Reibereien. Doch am meisten macht wohl Kira Nerys selbst durch, die plötzlich durch Zeit und Raum in eine ganz andere und doch vertraute Welt versetzt wird...

Eigentlich gehört Keith R. A. DeCandido bereits zu den erfahreneren Autoren der jungen Generation von „Star Trek“-Autoren. Diesmal scheint er aber nicht so recht zu wissen, in welche Richtung er will. Neben der durchaus spannenden und in den wichtigsten Handlungssträngen miteinander verwobenen Geschichte um die Portale, die Hirogen und Jem-Hadar oder den von dem Untergang ihrer Welt bedrohten Kolonisten, wirkt gerade die abschließende Episode um Kira Nerys wie ein Fremdkörper, der gar nicht wirklich in das Buch zu gehören scheint.

Auch sonst erzählt der Autor seine Geschichte sehr hektisch und sprunghaft, verlangt von seinen Lesern leider diesmal für die Handlung wichtige Vorkenntnisse des Universums und aller drei im 24. Jahrhundert spielenden Serien. Ansonsten ist das Buch sehr solide geschrieben, hat einen sauberen Handlungsaufbau und besitzt durch wohldosierte Spannung keine Längen, da immer irgendetwas passiert und für Aufregung sorgt. Nur ist der Einstieg in die Serie mit diesem Buch ohne das entsprechende Wissen nicht mehr möglich. Die Figuren entsprechen den Charakteren, die man aus der Serie kennt, auch wenn sie sich natürlich weiterentwickelt haben. Aber man erkennt Quark, Kira, Ro und Co. problemlos wieder, ebenso wie die neuen Figuren etwas mehr Profil entwickeln.

Alles in allem vertieft „Dämonen der Luft und Finsternis“ den Eindruck, dass gerade die Reihe „Star Trek Deep Space Nine“ in erster Linie die eingefleischten Fans des Universums anspricht. Denn auch diesmal setzt der Autor zu viel als bekannt voraus, um Neulingen und Gelegenheitslesern einen wirklich guten Einstieg zu ermöglichen.