Wandance 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 25. Oktober 2022 15:06
Coffee
Wandance 1
Übersetzung: Rahel Niedermann
Cross Cult, 2022, Paperback, 192 Seiten, 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Der Tanz kann befreien und neue Seiten eines Menschen zeigen, vor allem, wenn er bisher eher zu denen gehört hat, die sich dem Duckmäusertum verschrieben haben und daher nicht wirklich in der Mitte ihrer Klassenkameraden auffallen. In „Wandance“ wird genau so eine Geschichte geschildert.
Kaboko Kotani ist eher introvertiert und hat sich, nur um nicht unangenehm aufzufallen, eher angepasst, als dass er seinen eigenen Weg geht. So macht er viele Dinge eher lustlos, als Spaß daran zu haben. Doch das ändert sich, als er eine Klassenkameradin beim Tanz beobachtet. Das Mädchen lädt ihn nach einigem Hin und Her tatsächlich dazu ein, doch mal in den Tanzclub hinein zu schnuppern, auch wenn er da der einzige Junge zu sein scheint. Kaboko wagt den Sprung ins kalte Wasser und erlebt eine Offenbarung.
Normalerweise verbindet man mit Tanzen im Schulunterricht eher so etwas wie Ballett oder rhythmische Sportgymnastik, aber der Manga eröffnet eine ganz andere Welt für die Leser, denn im Tanzclub zählt anderes.
Der Held sticht schon ein wenig unter den anderen hervor. Er ist introvertiert und zurückhaltend, aber auch kein Nerd; auf eine gewisse Art sportlich - aber er hat das, was ihn wirklich erfüllt, noch nicht gefunden. Tatsächlich geht es nicht um Liebe, denn die Hauptfigur und das Mädchen, das er beobachtet, verbindet eher eine gemeinsame Leidenschaft für den Tanz und eine sich langsam entwickelnde Freundschaft. Selbst wenn sich mehr entwickelt, jetzt spielt erst einmal die Selbstfindung eine Rolle.
Tatsächlich lässt sich der Manga Zeit, den Helden vorzustellen und das neue Hobby, ihn langsam in die Materie einzuführen und nach und nach auftauen zu lassen. Das gelingt mit realistischen Zeichnungen und einem ruhigen Erzählstil ohne Albernheiten aber mit sehr viel Herz.
„Wandance“ erzählt von einem Jungen, der nach und nach aus seiner schützenden Schale kommt und durch den Tanz endlich die Möglichkeit findet, seine Gefühle offen und ohne Scheu auszudrücken. Freundschaft und nicht Liebe begleitet ihn dabei.