Jacqueline Weichmann-Fuchs: Der Fluch des Drachenprinzen (Comic)

Jacqueline Weichmann-Fuchs
Der Fluch des Drachenprinzen
2022, Paperback, 420 Seiten, 17,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

Vielleicht liegt es daran, dass Jacqueline Weichmann-Fuchs auch Therapeutin ist, dass ihre Fantasy-Romane zwar gerne bekannte Themen und Handlungsmuster nutzen, die märchenhaften Elemente dafür aber gehörig auf den Kopf stellen. Ihre Leidenschaft fürs Schreiben entdeckte sie während des Lockdowns und hat bisher so einige Romane vorgelegt, „Der Fluch des Drachenprinzen“ ist bereits ihr siebtes Buch.


Gretel und ihr Bruder Hänsel haben endlich das Internat verlassen, in dem sie viele Jahre eingesperrt waren und versuchen nun ihr Glück in der weiten Welt zu finden. Doch schon bald wird es richtig turbulent, denn ehe sich die junge Frau versieht, findet sie sich an einem Opferpfahl wieder und soll einem Drachen geopfert werden.

Aber sie entwischt dem Drachenprinzen Doragon, der glaubt, dass wenn er eine Prinzessin frisst, der Fluch von ihm abgewendet werden könnte, den eine Hexe über ihn warf. Und auch Hänsel ist nicht glücklich über den Umstand und macht sich auf die Suche nach seiner Schwester.


Schon der Anfang macht deutlich, dass die Autorin anderes im Sinn hat, als eine traditionelle Geschichte neu zu erzählen. Denn die Geschwister, vor allem Gretel, haben es faustdick hinter den Ohren und lassen sich einfach nicht unterkriegen. Dabei ist die junge Frau die Federführende in der Gemeinschaft, nicht auf den Mund gefallen und sehr selbstbewusst. Während sie sich des Drachenprinzen erwehren muss, kommt so für Hänsel also die Bewährungsprobe - er lernt zu wachsen und selbst Verantwortung zu übernehmen. Dabei werden auch mit den Nebenfiguren immer wieder die gängigen Klischees durchbrochen; das Abenteuer zeigt, dass klassische Archetypen von gestern sind.

Das Geschehen wird mit einem gehörigen Augenzwinkern und sehr viel Humor erzählt, so dass die liebevollen Botschaften, die die Autorin in der Geschichte versteckt, auch gut ankommen und nicht aufgesetzt wurden. Ebenso wie die Liebesgeschichte, die sich frech, aber auch angemessen entwickelt und vor allem romantischen Herzen gefallen dürfte. Die Figuren selbst wissen immer wieder zu überraschen und entwickeln sich angenehm weiter. Heraus kommt so ein rundes und in sich geschlossenes Buch, dem man das Happy End durchaus gönnt.

„Der Fluch des Drachenprinzen“ ist ein heiterer Fantasy-Roman, der Märchen-Elemente, Romantik und auch wichtige Botschaften in einer unterhaltsamen und gelegentlich sehr überraschenden Handlung verbindet.