Twilight Imperium 2: Zerfallenes Imperium, Tim Pratt (Buch)

Twilight Imperium 2
Zerfallenes Imperium
Tim Pratt
(Twilight Imperium: The Necropolis Empire, 2022)
Übersetzung: Johannes Neubert
Titelbild: Scott Schomburg
Cross Cult, 2022, Taschenbuch, 390 Seiten, 15,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Der Autor bleibt derselbe, nur die Handlung und die Figuren ändern sich im zweiten Roman zu dem Brettspiel „Twilight Imperium“. Neue Charaktere und ein ungewöhnlicher Plot spielen eine Rolle in der Geschichte „Zerfallenes Imperium“.


Bianca wuchs unbeschwert und zufrieden als Tochter eines Farmer-Ehepaares auf einem abgelegenen Provinzplaneten auf. Auch wenn sie Träume hatte, sie rechnet doch nicht damit, dass diese wahr werden, als das Baronat ihre Heimat annektiert und nun auch noch besonderes Interesse an ihr zeigen. Denn nicht nur, dass sie ein Findelkind aus einem uralten und geheimnisvollen Raumschiff ist, sie besitzt auch noch eine ungewohnte DNA-Struktur. Während sie ins Weltall mitgenommen wird, beginnt sie auch auf eigene Faust nach ihrem Ursprung und ihrer wahren Herkunft zu suchen, will sich nicht benutzen lassen.

 

Auch in diesem Band wird deutlich, dass Tim Pratt wohl viel mehr Freiheiten hat als in einem Computer-Game oder Pen- & Paper-Rollenspiel, denn das Brettspiel gibt wohl nur grob ein paar Möglichkeiten für Quests vor, gibt aber Figuren kein Leben. So kann er seine Figuren frei ausarbeiten und ihnen mehr Profil geben, als man es gewohnt ist. Dazu bindet er vermutlich auch noch die eine oder andere Sache ein, die die Karten des Brettspiels vorgeben.

So kann er nach und nach eine interessante Geschichte um eine sich spannend weiter entwickelnde Heldin gestalten, die tatsächlich ein großes Geheimnis mit sich trägt und zugleich noch lernt, sich von ihren Rettern zu lösen.

Auch diese Geschichte ist in sich geschlossen und findet ein ansprechendes, wenn auch zum Teil erwartetes Ende. Aber immerhin wird bis dahin die Geschichte recht unterhaltsam und mit viel Action erzählt. Alles in allem bedient der Autor die Erwartungen der Fans moderner Space Opera, spielt dabei aber auch mit den klassischen Versatzstücken. Die Handlung ist geradlinig und ohne Längen, sauber gestrickt bis zum Ende.

„Zerfallenes Imperium“ ist wie sein Vorgänger ein kurzweiliger SF-Roman, in den man sich auch ohne Vorkenntnisse schnell einliest und der von Anfang bis Ende entspannend zu unterhalten weiß.