The Holy Grail of Eris 4 (Comic)

The Holy Grail of Eris 4
Text: Kujira Tokiwa
Zeichnungen: Hinase Momoyama & Yu-nagi
Übersetzung: Martin Gericke
Cross Cult, 2022, Paperback, 210 Seiten, 7,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Constance Grail war einmal die unerfahrene und etwas naive Tochter eines ehrenhaften Burggrafen, die bisher nur in der Provinz gelebt hat. Inzwischen hat sie gelernt, dass der königliche Hof eine wahre Schlangengrube ist - und das nicht zuletzt durch Scarlett Castiel, die sie vor zehn Jahren sterben sah.

Es scheint, als solle Constance ein ähnliches Schicksal wie die Frau erleiden, die sie nun als Geist begleitet und der sie helfen will, Rache an den Schuldigen zu nehmen. Längst ist der jungen Frau aus dem Hause Grail auch klar, dass sie einen eigenen Weg gehen muss, um ihre Familie zu retten.

Inwieweit die Verlobung mit Graf Randolph Ulster ihr dabei helfen wird, dass muss sich noch erweisen, jetzt muss sie eher alles daran setzen, von den Intrigen, die auf zu einprasseln, nicht erschlagen zu werden, vor allem nicht der, die sie aufgrund einer Einladung erwartet.


Es gibt im Moment tatsächlich sehr viele Manga-Geschichten, die von jungen Frauen als Außenseiterinnen an einem von Intrigen belasteten Hof erzählen. Das Schöne an dieser Serie ist jedoch, dass die Heldin selbst aktiv ist.

Sie mag zwar einen mächtigen männlichen Verbündeten an ihrer Seite haben, der sie weniger aus romantischem Interesse heiraten will, aber sie scheint auch entschlossen zu sein, sich den Intrigen selbst zu stellen.

Dabei merkt sie, dass das Motto ihrer Familie zwar schön und gut ist, sie aber nicht wirklich weiterbringt, wenn sie die Leute retten will, die ihr wirklich etwas bedeuten. Und Scarlett bekräftigt sie dabei, das zu tun, was nötig und wichtig ist, selbst wenn es nicht ehrenhaft erscheint. Denn immerhin hat sie schon gegen die Schlangen, die sich gerade von allen Seiten her zeigen, mehr als genug zu tun. Aber langsam wie sicher erkennt sie die Zusammenhänge und das dichte Netz an Intrigen des Hochadels, das den Hof zu einem gefährlichen Pflaster macht, an dem wahre Liebe und romantischen Gefühle sehr gefährlich werden können, wenn man nicht ganz genau aufpasst.

„The Holy Grail of Eris“ lebt vor allem durch die vielen komplexen Intrigen, mit denen es die junge Heldin am Hof zu tun bekommt. Dabei spielen Liebe und Romantik eine geringere Rolle als das Geschick, diese Schlangengrube zu überleben. Die Heldin jedenfalls wächst durch den Kampf gegen die Machenschaften des Adels ungemein, was auch erfahreneren Lesern gefallen könnte.