Deadly Class 10: Rettut eure Generation (Comic)

Deadly Class 10

Rettet eure Generation

(Deadly Class Vol. 10: Save Your Generation, 2021)

Text: Rick Reminder

Zeichnungen: Wes Craig

Übersetzung: Silvano Loureiro Pinto

Cross Cult, 2022, Paperback, 152 Seiten, 16,80 EUR

Rezension von Christel Scheja

Ganz anders als man es gewohnt ist, startet der zehnte Band von „Deadly Class“. Er macht tatsächlich auch einen größeren Zeitsprung von knapp zwei Jahren, um einen völlig veränderten Helden vorzustellen.

Denn Marcus ist nicht mehr auf der Killer-Akademie. Stattdessen lebt er in den Tag hinein, übernachtet in einer Badewanne und hat keine Privatsphäre mehr. Um wenigstens ein bisschen Geld in der Tasche zu haben, fährt er Pizza aus. Wilder Sex mit jungen Mädchen gehört ebenso zu seinem Alltag wie Drogen. Doch das ist alles Selbsttäuschung wie er weiß. Denn die Vergangenheit ist nicht wegzuwischen und könnte ihn schneller wieder einholen als er denkt. Und tatsächlich, eines Tages...

 

Die Geschichte ist zweigeteilt. Man staunt zunächst darüber, Marcus Lopez fern der Akademie und seiner Freunde zu sehen. Er führt ein Leben, das irgendwie nicht zu ihm zu passen scheint. Dabei lebt er von der Hand in den Mund, betäubt sich mit Drogen und sucht immer wieder den Kontakt zu jungen unschuldigen Mädchen, die sich von seiner Bad-Boy-Aura angezogen zu fühlen scheinen.

Aber wie sich zeigt, holt ihn die Vergangenheit schnell ein, und das erkennt man, wenn die Stimmung von der lethargischen Schwüle schnell zu dem üblichen blutigen Szenario wechselt. Denn offensichtlich ist sein Abgang von der Killer-Schule auch nicht ohne gewesen und genau diese Schuld holt ihn jetzt noch einmal ein.

Wie immer versuchen die Künstler, die dystopische Weltsicht von Verlierern wie Marcus gekonnt in Szene zu setzen. Dabei arbeiten sie diesmal mit interessanten Gegensätzen, die aber auch ein wenig Abwechslung in das ganze Geschehen bringt und entsprechende frischen Wind und neue Sichtweisen.

„Rettet eure Generation“ bietet einmal eine ganz andere Sicht auf das Leben der Hauptfigur von „Deadly Class“, die nach einem Zeitsprung von zwei Jahren alles hinter sich gelassen zu haben scheint. Spannung entsteht, weil auch der Leser damit rechnet, dass das nur Selbstbetrug ist - aber bis dahin bekommt man eine andere Sicht der Dinge geliefert, die auch zu gefallen weiß.