Hellblazer 1: Die giftige Wahrheit (Comic)

Hellblazer 1

Die giftige Wahrheit

(Hellblazer Rebirth 1; The Hellblazer 1-6)

Text: Simon Oliver

Zeichnungen: Pia Guerra, Moritat

Übersetzung: Josef Rother

Panini, 2017, Paperback, 156 Seiten, 16,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

John Constantine ist nach seiner Verbannung nach New York zurück in London. Dort wartet bereits ein neuer Gegenspieler auf den zynischen Magier. Wieder einmal zieht er seine Freunde und Vertraute in eine Auseinandersetzung, die es ohne ihn und seine Arschloch-Attitüde gar nicht geben würde.

Parallel bemerkt Swamp Thing, dass Abigail Arkham, der Avatar der Fäule und damit sein Gegenpart im Gleichgewicht der Naturkräfte, aus der Fäule verschwunden ist. An sich ein Ding der Unmöglichkeit. Der Magier lässt seine Verbindungen spielen, und das Medium Mercury kann in die Fäule eindringen. Dort entdeckt sie eine Verbindung zu Constantines aktuellem Problem.

 

Für den großen DC-Rebirth-Neustart von „Hellblazer“ gleich einen Band beziehungsweise eine Storyline wie „Die giftige Wahrheit“ hinzulegen, grenzt beinahe an eine geplante Totgeburt. Die Story wird weder Neuleser begeistern, noch gestandene Fans, die vielleicht sogar Jamie Delanos oder Brian Azzarellos „Hellblazer“-Runs kennen, auf irgendeine Weise befriedigen.

Zum einen ist die Figur John Constantine ärgerlich unsympathisch und unclever gezeichnet, ein Misanthrop vor dem Herrn, und man fragt sich, wie es angehen mag, dass er auf ein solches Netzwerk an ‚Freunden‘ zurückgreifen kann, die immer noch irgendetwas in ihm sehen, was man als Leser nicht sieht. Der Humor, der diese Wahrnehmung vielleicht etwas umbiegen könnte, wirkt aufgesetzt und zündet in keinem Moment. Gaststar Swamp Thing läuft dem Titelhelden in puncto Leser-Sympathie deutlich den Rang ab.

Auch die Story insgesamt zeigt sich geschwätzig und langatmig und kommt durch ständiges Abschweifen nicht aus dem sprichwörtlichen Quark.

Leider retten auch die Zeichnungen von Moritat nichts mehr. Die Bilder wirken regelrecht hingeschludert. Bereits Panel 2 auf Seite 1 sieht katastrophal dilettantisch aus, vom lachhaften Aussehen des Dämons Nybbas gar nicht zu reden. Ab Heft 5 übernimmt Pia Guerra („Y: The Last Man“), was eine deutliche Verbesserung bedeutet, aber auch nicht die Düsternis mitbringt, die man von einem „Hellblazer“-Heft erwartet.

Leider ein Neustart, der gleich an die Wand fährt. Unsympathisch, langatmig und optisch unterwältigend.