Extraterrestrial - Sie kommen nicht in Frieden (DVD)

Extraterrestrial - Sie kommen nicht in Frieden
USA 2014, Regie: The Viscious Brothers, mit Brittany Allen, Freddie Stroma, Melanie Papalia u.a.

Rezension von Elmar Huber

April begibt sich mit ihrem Boyfriend Kyle und ihren Freunden Melanie, Seth und Lex zum Ferienhaus ihrer Eltern, um Fotos für den Verkauf der Hütte zu machen und gleich noch ein letztes Party-Wochenende dort zu verbringen. Dass April den Heiratsantrag von Kyle eher nüchtern aufnimmt, lässt die ausgelassene Stimmung der Gruppe kippen. Doch verletzte Gefühle sollen bald das geringste Problem der Clique sein, denn in diesem Moment stürzt nahe der Hütte ein brennendes UFO vom Himmel, und die gestrandeten Aliens begeben sich auf Menschenjagd.

 

Es geht also doch, einem stark strapazierten Genre neue Impulse zu verpassen. In „Extraterrestrial - Sie kommen nicht in Frieden“ kreuzen die Regisseure und Drehbuchautoren Colin Minihan und Stuart Ortiz (gemeinsam tätig als The Viscious Brothers) Backwoods-Terror und Alien-Invasionsschocker und machen dabei keine Gefangenen. Und obwohl hier im Grunde ‚nur‘ die Klischee-Checklisten beider Genres Punkt für Punkt abgearbeitet werden, funktioniert die Mischung mehr als nur gut.

Nicht zuletzt ist dies dem souveränen Drehbuch zu verdanken, das es nicht versäumt, Spannungen innerhalb der Gruppe aufzubauen, und der Mühe, die auf die Figurenzeichnung verwendet wurde. Mit dieser Grundlage und der gelungenen technischen Umsetzung ist „Extraterrestrial - Sie kommen nicht in Frieden“ schon fast ein Selbstläufer. Großen Anteil an der Wirkung einzelner Szenen hat außerdem der knackige Elektro-Soundtrack von Blitz//Berlin.

Das Ende des Films hält noch eine kleine Hommage an die Kultserie „Akte X“ bereit.

Die Hauptdarsteller rekrutieren sich zwar aus der (noch) zweiten Reihe, haben aber als Nebendarsteller alle schon einmal die Luft großer Produktionen geatmet und erfüllen ihren Job auch hier souverän. Mit Michael Ironside und Gil Belows sind außerdem zwei gerne gesehene ‚alte Hasen‘ aus Kino und TV mit an Bord.

Was die Produktionswerte angeht, überraschen die Viscious Brothers nach ihrem naturgemäß wackeligen Found-Footage-Erstling „Grave Encounters“ mit einem optisch, akustisch und effekttechnisch absolut professionell geratenen zweiten Werk, das auch auf der großen Leinwand gut aufgehoben wäre.

„Extraterrestrial - Sie kommen nicht in Frieden“ bietet ein Amalgam aus Terror- und Alien-Invasionskino, bedient sich der Mechanismen dieser Genres und wirkt doch frisch und unverbraucht.