Descent: Die Reise ins Dunkel 2: Der Schild des Daqan, David Guymer (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 03. April 2022 19:59

Descent: Die Reise ins Dunkel 2
Der Schild des Daqan
David Guymer
(Descent: The Shield of Daquan, 2021)
Übersetzung: Katrin Aust
Titelbild: Jeff Chen
Cross Cult, 2022, Taschenbuch, 392 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Es ist erstaunlich, dass man auch zu „Descent - Die Reise ins Dunkel“ Romane schreiben kann, denn es handelt sich eigentlich um ein Brettspiel mit phantastischem Hintergrund. Aber scheinbar liefern die Hintergrundinformationen der Kampagnen genug Stoff für Geschichten, wie nun David Guymer in „Der Schild des Daquan“ beweist.
Nicht genug dass der Baron von Kell sich schon eine ganze Weile mit Banditen wie der „Graufüchsin“ und Hungersnot in der Bevölkerung herumschlagen muss, jetzt braut sich an seinen Grenzen auch noch weiteres Unheil zusammen, denn Ne‘Krul, eine grausame Bluthexe, schickt ihre Horden in sein Land und verfolgt noch düsterere Pläne.
Deshalb sind Helden wie Andira Runenhand und der legendäre Trenloe gefragt, sich dem Bösen entgegen zu stellen und dabei Schlimmeres zu verhindert. Und selbst einfache Männer versuchen ihren Teil dazu beizutragen, denn zu verlieren hat niemand mehr etwas.
Auch bei diesem Roman gilt, dass den erfahrenen Lesern schon beim Klappentext klar sein dürfte, was sie erwartet. Denn natürlich folgt die Geschichte ausgetretenen Pfaden und spult die altvertrauten Handlungsmuster ab. Außerdem kann man sicher sein, dass die Figuren bis an ihre Grenzen getrieben werden und die Helden natürlich zeigen müssen, warum sie welche sind. Damit das Ganze nicht langweilig wird, gibt es noch ein paar andere handlungstragende Charaktere, die mehr Sympathien einfangen können, wie der ehemalige Soldat und Bauer, der um das Leben seiner Söhne fürchten muss.
Der Autor macht seine Sache dennoch recht gut, denn das Abenteuer liest sich glatt und ohne Längen, die Figuren sind nett ausgearbeitet, so dass die wichtigsten von ihnen wenigstens Profil erhalten. Action und Spannung sind sauber getaktet, es gibt auch einige kleinere Überraschungen, die das Geschehen auffrischen.
Alles in allem mag der Roman kein großer Wurf sein, die Handlung kaum Neues bieten, aber sie schafft Atmosphäre und macht vielleicht auch neugierig auf das Brettspiel. Zumindest werden Rollenspieler Spaß haben, denn sie können Vieles wiedererkennen. Und sie müssen nicht einmal Ahnung von dem Kosmos von „Descent“ haben.
„Der Schild des Daquan“ ist ein weiterer Roman aus der Buchreihe zu „Descent - Die Reise ins Dunkel“, solide geschrieben und unterhaltsam, aber nicht gerade tiefgründig. Ideal für Fans die entspannende Unterhaltung suchen, gut verständlich, selbst wenn man das Spiel nicht kennt.