Coda 2 (Comic)

Coda 2

(Coda Vol. 2, 2019)

Text: Simon Spurrier

Titelbild und Zeichnungen: Matias Bergara

Übersetzung: Christian Heiß

Cross Cult, 2022, Hardcover, 128 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Simon Spurrer und Matias Bergara präsentieren in „Coda“ zwar eine postapokalyptische Welt, aber keine, wie man sie erwartet. Denn das Setting ist eher bunt und schrill, scheint in einem Drogenrausch entstanden zu sein.

Dabei ist die Handlung mehr als düster, denn Hum, ein eigensinniger und mürrischer Barde, zieht immer noch durch die Lande und versucht seine Ehefrau Berga wieder zu finden, die er zwar kurz getroffen, dann aber wieder verloren hat. Verbissen arbeitet er nun daran, dass zu finden, was sie allein heilen kann.

Doch die Magie ist nach der großen Katastrophe Mangelware, seit der Quench die Welt in die Krise gezwungen hat. So bekommt es Hum immer wieder mit Banditen und Rittern zu tun, die alles wagen um diese Kräfte an sich zu bringen. Doch mit wem kann er sich überhaupt verbünden?

 

Noch immer ist Hum auf der Suche nach einem Heilmittel für seine Frau, die er kurz wiedergesehen hat, und bei der nun klar ist, was er braucht, um wenigstens ihre Seele zu retten und von der Verdorbenheit zu reinigen. Aber wie man schon im letzten Band sah, ist die Welt voller Gefahren. Sie mag noch so bunt und strahlend daher kommen, die Dunkelheit und der Verrat lauern an jeder Ecke. Das macht die auf den ersten Blick geradlinige Queste etwas spannender. Allerdings hat man auch manchmal den Eindruck, dass die Künstler die Fäden ein wenig locker lassen und das Ziel aus den Augen verlieren, denn sie konfrontieren den Barden immer wieder mit neuen Figuren und spielen das Zusammentreffen erst einmal aus. Wirkliche Hinweise auf eine größere Quelle der Magie scheint es erst einmal nicht zu geben.

Die Zeichnungen von Simon Matera sprühen vor Phantasie, die Farben geben den Szenarien die richtige Stimmung. Auch die Story scheint mit leichter Feder erzählt, allerdings wirkt sie auf den ersten Blick ein wenig verwirrend und macht Neueinsteigern schnell klar, dass sie auch den ersten Band benötigen werden, um alles zu verstehen, zumal auch der eigentliche Hintergrund schwammig bleibt.

Action und Kämpfe bleiben in der Minderzahl, denn wie Barden es in einem Rollenspiel tun, agiert auch Hum meistens nur mit den anderen Figuren und legt sich nicht sofort mit denen an. Und Monstern weicht er lieber aus.

„Coda“ bietet eine interessante Mischung aus einer bunten Fantasywelt, durch die eine Apokaypse gefegt ist aber scheinbar erst einmal nicht viel zerstört hat. Allein die Magie scheint mehr oder weniger vergangen, ist zu einem begehrten Gut geworden, auch für den auf der Suche befindlichen Helden. Das Ganze wird mit vielen schrägen Ideen präsentiert, wenngleich auch die Geschichte nur sehr langsam voranschreitet.