Muse - Worte können tödlich sein (DVD)

Muse - Worte können tödlich sein
E 2017, Regie: Jaume Balagueró, mit Elliot Cowan, Franka Potente, Ana Ularu, Christopher Lloyd u.a.

Rezension von Elmar Huber

Ein Jahr, nachdem sich seine Studentin und Geliebte Beatriz (Manuela Vellés) aus heiterem Himmel das Leben genommen hat, ist der Literaturprofessor Samuel Solomon (Elliot Cowan) total abgestürzt. Als er wiederholt von dem immer selben Alptraum gequält wird, in dem er einen Mord beobachtet, vertraut er sich seiner Kollegin Susan (Franka Potente) an, die zunächst eine spät einsetzende unterbewusste Schuldreaktion vermutet.

Doch kurz darauf geschieht der Mord, von dem Solomon geträumt hat, tatsächlich. Als er sich nachts Zutritt zum Tatort verschafft, stößt er dort nicht nur auf die junge Rachel (Ana Ularu), die denselben Traum hatte, sondern auch auf ein rätselhaftes Artefakt in einem geheimen Zimmer. Eine weitere Spur führt zu einem geheimnisvollen Literaturzirkel und zur Legende der sieben Musen, die mit Worten töten können.

 

Ein neuer phantastischer Filmbeitrag aus Spanien..., da kann man fast nichts verkehrt machen. Und zu Recht genießt Regisseur Jaume Balagueró („[REC]“), der zusammen mit Fernando Navarro auch das Drehbuch verfasst hat, einen guten Namen in Fan-Kreisen.

Mit „Muse“ kredenzt Jaume Balagueró einen im besten Sinne altmodischen Horror-Thriller, in dem sich die Spannung nach einem dramatischen Auftakt angenehm langsam, doch stetig entwickelt. Die Geschichte zieht ihren Reiz aus der Zwangslage Solomons; seiner Motivation folgend hat er gar keine andere Möglichkeit als den vagen Hinweisen beziehungsweise den Forderungen der Musen nachzugehen, ohne eine Idee, wo diese ihn hinführen werden. Schade nur, dass die Musen selbst - nachdem sie zunächst im Hintergrund wirken - erst relativ spät die Bühne betreten und die beeindruckenden Damen nur kurz ihr volles Potential ausspielen können. So zieht der Film in den letzten Minuten noch einmal richtig an, die Ereignisse bekommen mehr Tempo, und die ganze Geschichte wird, unter Einbeziehung des Prologs, angenehm rund.

In seinem Aufbau folgt „Muse“ den Regeln eines Krimis - oder besser: des Detektivfilms und erinnert damit in absolut positivem Sinne an Jaume Balaguerós eigenes Frühwerk „The Nameless“ und an Roman Polanskis „Die neun Pforten“ (beides ebenfalls Literaturverfilmungen). Das klassische, europäische Flair und die gehobenen Produktionswerte tun ein Übriges, dass sich der Film angenehm von US-Dutzendware abhebt.

„Muse - Worte konnen tödflich sein“ ist ein durchgehend gelungener Horror-Thriller mit einem originellen Thema für Freunde der eher langsamen Gangart.