Peanuts 7: Sportskanonen (Comic)

Charles M. Schulz, Vicky Scott u.a.

Peanuts 7

Sportskanonen

Titelbild und Zeichnungen: Vicky Scott, Charles M. Schulz u.a.

Übersetzung: Matthias Wieland

Cross Cult, 2016, Paperback, 112 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Elmar Huber

Im Zuge des „Peanuts“-Kinofilms startete in den USA eine Comicserie mit neuen Geschichten von Charles M. Schulz‘ Rasselbande. Wie fast zu erwarten, führte dies zu Häme und sogar Anfeindungen, hatte sich der „Peanuts“-Erfinder zu Lebzeiten gegen eine Fortführung seiner Schöpfung ausgesprochen.

Von Missverständnissen war dann die Rede und dass Charles M. Schulz lediglich die Fortsetzung der Zeitungsstrips nicht wollte und nicht gleich, dass es never-ever keine neuen „Peanuts“-Geschichten mehr geben soll. Wie auch immer. Unter der Ägide von Vicki Scott, die auch am Kinofilm beteiligt war, gibt es nun eine neue „Peanuts“-Serie, bei der immer wieder betont wird, dass sie die einzigen offiziell von der Charles M. Schulz Creative Associates genehmigten Storys beinhalten und selbstverständlich ganz im Geiste des Figuren-Erfinders stehen.

So wechseln sich hier mehrseitige neue Geschichten mit Original-Einseitern von Charles M. Schulz ab, und man muss anerkennen, dass der Geist der klassischen Geschichten wirklich gut getroffen ist. Waren doch die Peanuts fraglos immer witzig, auch wenn man die Quelle der Komik nie zu fassen bekam.

Natürlich ist Charly Brown der ewige Loser, der sich ständig selbst infragestellt und sich damit stets selbst im Weg steht. Und doch ist es keine Schadenfreude, die uns zum Lachen bringt, sondern eher der „Du-lernst-es-nie“-Gedanke, und man will dem Pechvogel am liebsten zum Trost eine heiße Schokolade anbieten.

Überhaupt ist der Humor derart gestrickt, dass er eher ein unbewusstes Dauerlächeln verursacht statt Schenkelklopfer zu provozieren. Erwähnt sei hier nur die Wahl zur „Miss Griesgram“, bei der selbst Lucy van Pelt ernsthafte Konkurrenz bekommt. Und natürlich ist der gutmütige und hilfsbereite Unglücksrabe Charlie Brown am Ende wieder der Gelackmeierte, dem nur der Undank bleibt. Das funktioniert bei Schulz, aber auch bei Scott und Co.

Darüberhinaus erlaubt es das Buchformat, das starre Strip-Format und die damit begrenzte Kürze der Geschichten zu verlassen. Was grafisch auffällt ist, dass bei den neuen Strips und Geschichten durch minimale farbliche Andeutung von Schatten eine dezente räumliche Tiefe eingebracht ist.

Ob man mit den Geschichten um die ewigen Grundschüler ein ganzes Buch (oder gar mehrere) braucht, muss jeder für sich entscheiden, denn alles bleibt, auch bei variierender Länge, im abgeschlossenen Newspaper-Strip-Modus. Eine sich aufbauende Geschichte gibt es nicht.