Christa Laas: Rate mal, wer hier spricht (Buch)

Christa Laas
Rate mal, wer hier spricht
2022, Taschenbuch, 260 Seiten, 9,99 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Christa Laas ist in Hamburg geboren und aufgewachsen und war schon als Kind leidenschaftliche Leserin. Später wurde sie Diplom-Bibliothekarin und arbeitet lange an der Uniklinik in Hamburg, bis sie eine Familie gründete und zwei Kinder bekam. 2013 schaffte sie es ihr erstes Buch zu veröffentlichen und hat bis heute über zehn Romane für Kinder und Erwachsene herausgegeben. Das neueste ist „Rate mal, wer hier spricht“.


Die über achtzig Jahre alte Paula hat bereits ein halbes Jahrhundert in ihrer Wohnung gelebt, als eine Eigenbedarfskündigung ins Haus flattert. Nun ist guter Rat teuer, denn die alte Dame hat nicht viel Geld. Aber gute Freundinnen, die sie nicht im Stich lassen. Schon bald fassen Jutta, Bärbel und Elke einen Plan, der aus einer verrückten Idee heraus geboren wird. Nicht zuletzt wird auch Juttas Neffe Manuel mit ins Boot geholt und entwickelt ebenfalls kriminelle Energie, als die Mission zur Geldbeschaffung in Gang kommt.

 

Ein Bisschen hat das Ganze schon von einer Gauerkomödie, auch wenn die Heldinnen und der Held eigentlich ganz normale Menschen sind. Auf der anderen Seite gönnt man ihnen aber auch das gute Gelingen, werden sie doch als sehr liebenswert und warmherzig beschrieben, so dass man ihnen den kleinen Trick zur Geldbeschaffung gerne verzeiht.

Die Geschichte verrät auch viel über die Figuren selbst, vor allem über Jutta, die sich bald als Mastermind hinter allem entpuppt. Aber auch Manuel kommt nicht zu kurz, das Verhältnis zwischen den beiden entwickelt sich gerade durch diese gemeinsame Mission intensiv, kommen doch so auch endlich Dinge ans Licht, die keiner der beiden über den anderen überhaupt wusste.

Mit einem Augenzwinkern wird die Tat geschildert. Dabei nutzt die Autorin durchaus gängige Klischees, verleiht ihnen aber das gewisse Etwas. Als Leser hat man Spaß an der Sache, kann sich entspannen aber auch mitfiebern, denn die Atmosphäre ist mehr als stimmig und hinterlässt auch am Ende ein wohliges Gefühl.

Vielleicht ist der Plot in Teilen vorhersehbar, aber tatsächlich ist in diesem Buch der Weg das Ziel und der wird unterhaltsam und humorvoll, mit viel Schwung und dennoch ohne Albernheiten in Szene gesetzt.

Die Krimi-Elemente bleiben natürlich etwas im Hintergrund, das stört aber auch nicht sehr, denn andere Themen sind viel wichtiger und werden auch glaubwürdig ausgearbeitet, so dass das Kino im Kopf beim Lesen immer sehr schnell anspringt.

„Rate mal, wer hier spricht“ ist eine liebenswerte Gaunerkomödie, die ernsten Themen ein humorvolles Gewand verleiht und bei der man irgendwie immer auf der Seite der „Verbrecher“ sein möchte, weil die einfach das Richtige aus dem Herzen heraus tun, auch wenn es gegen das Gesetz verstößt. Aber wie sollte man es ihnen verdenken?