Ren Dhark Weg ins Weltall 105: Ein besonderes Geschenk, Anton Wollnik (Hrsg.) (Buch)

Ren Dhark Weg ins Weltall 105
Ein besonderes Geschenk
Anton Wollnik (Hrsg.)
Titelbild: Ralph Voltz
HJB, 2022, Hardcover, 272 Seiten, 17,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Robert Monners

Jan Gardemann, Jessica Keppler sowie Hendrik M. Bekker durften den neuen Handlungsabschnitt der „Ren Dhark“-Fortschreibung nach den Ideen von Anton Wollnik verfassen. Wie gewohnt und mittlerweile wohlerprobt, ist das Buch in drei unabhängig verlaufende Handlungsstränge unterteilt.

Nachdem der Plot um den die Erde hermetisch abschotteten Schutzschirm sowie der Besuch im Wissensarchiv der Worgun abgeschlossen ist, müssen sich die Autoren dabei etwas Neues einfallen lassen.

 

Wir erinnern uns, dass der von Wallis entsandte Arjun Chatterjee im blauen Universum nicht eben das beste Bild abgab. Eigensinnig, habgierig, konfrontativ bis hin zu offenem Verrat suchte er, vorgeblich im Auftrag von Wallis, Wissen und Artefakte nur für sich und seinen Auftraggeber zu sichern. Nun ist er, zwei Leichen hinterlassend, mitsamt all den aus ERRON 3-mitgebrachten Daten und dem Artefakt verschwunden - nur mehr ein gesprengter Mond zeugt von seiner Flucht. Gleichzeitig greifen die Wächter die Werft an, auf der das neue Raumschiff, mit dem Wallis hofft, das blaue Universum erneut betreten und das Worgun Wissen für die Menschheit sichern zu können - sie hinterlassen nur mehr Ruinen.

In Diestadt auf Acheron drei - einem Planeten ohne Polizei, ohne Gesetze und ohne Skrupel - ist der GSO-Agent Jos Aachten van Haag auf sich gestellt. Zwar hat er den mehr als lästigen Bodybuilder Cavendish erst einmal vom Hals, auch die Einschleusung in die Organisation von Madame Friedel ist gelungen, doch dann droht der GSO-Agent aufzufliegen.

Dann gibt es noch die in der Galaxis Orn gestrandete Charr. Zehn Besatzungsmitglieder begaben sich freiwillig in die Sklaverei um die Schulden zu begleichen, für die letztlich Ren Dhark verantwortlich sein soll. Jetzt gilt es dem labyrinthischen Planeten, auf dem sie kaserniert sind auf den sie und ihre Aufgaben vorgegeben bekommen, zu entfliehen. Währenddessen versucht der die CHARR kommandierende Erste Offizier zusammen mit Gisol, dem Schlächter, von den Händlern den Aufenthaltsort der Mannschaftsmitglieder zu erfahren.


Drei ganz unterschiedliche Handlungsstränge erwartet dieses Mal den Leser. Zunächst ist noch nicht recht absehbar, wohin der Weg um Ren Dhark und Arjun gehen wird. Hier eiert die Handlung ein klein wenig orientierungslos hin und her, können wir mit de Berichteten noch nicht wirklich viel anfangen. Zu sehr fehlen hierzu Hintergründe und Fakten, insbesondere zur Motivation Arjun Chatterjees. Erwähnenswert, weil ich dies gerade von Jan Gardemann so nicht erwartet hätte, ist ein kurzer, aber deutlicher Exkurs in Sachen Gleichberechtigung der Frau!

Der Subplot um Diestadt und Jos Achten van Haag kommt auch nicht wirklich voran. Zwar gelingt es dem Agenten sich in die Organisation einzuschleichen, doch noch gibt es hier nichts wirklich Aufsehenerregendes zu berichten. Die Handlung um den Bodybuilder ist erneut einfach nur lächerlich überspitzt und übertrieben. Weniger wäre hier mehr.

Wie man es richtig macht, zeigt Hendrik M. Bekker in Orn. Hier warten jede Menge interessant aufgezogene Entwicklungen, Abenteuer und Rätsel auf den Leser.

Alles in allem ein eher mauer Band.