Monstrum (BD)

Monstrum
Südkorea 2018, Regie: Jong-ho Heo, mit Kim Myeong-min, Kim In-kwon, Hyeri Lee u.a.

Rezension von Elmar Huber

Korea zu Beginn des 16. Jahrhunderts: König Jungjong hat einen schweren Stand. In seinem Reich wütet die Pest, und er muss sich gegen die immerwährenden politischen Angriffe von Minister Sim Woon behaupten. Zu allem Überfluss lebt die Bevölkerung in Angst vor einer blutrünstigen Bestie, die auf und um den Berg Ingwasan ihr tödliches Unwesen treiben soll. Um die Bevölkerung zu beruhigen entsendet er den Soldaten Jin Yong und den ehemaligen General Yoon Gyeom in die Berge, um das Monstrum zu töten. Ihnen zur Seite stehen Yoons Bruder Sung Han und Tochter Myung.

 

In seinem Heimatland Korea kam der Horror-Historien-Slapstick-Mix gar nicht so gut weg. Vielleicht auch deswegen das ungewöhnlich einfallslose Cover von Koch Films. Doch bleibt man nach dem etwas überladenen Einstieg dran, kann die ungewöhnliche Mischung auf Dauer durchaus überzeugen.

Zunächst gestaltet sich „Monstrum“ leicht verwirrend, da gleich mehrere verschiedene Baustellen aufgemacht und nebeneinander platziert werden. Auch die Anfangsszene, die Yoon Gyeom in jüngeren Jahren zeigt, wie er ein kleines Mädchen aus einem Massengrab rettet, weiß man (noch) nicht einzuordnen. Dazu kommen die politischen Ränkespiele: Minister Sim Woon versucht mit allen Tricks, König Jungiong zu diskreditieren und beim Volk unbeliebt zu machen. So auch mit der Legende über ein tödliches Monstrum in den Bergen. Denn es sind die Leute des Ministers, die die Bergbewohner umbringen und es nach einer Monster-Attacke aussehen lassen. Yoon Gyeom kann zwar den Schwindel rasch aufdecken, doch taucht plötzlich ein echtes Monster auf. Die Jäger werden zu Gejagten.

Mit General Yoon Gyeom hat man einen zwiegespaltenen Helden, hat er doch die Armee des Königs einst im Streit verlassen; warum genau erfährt man später. Er gilt jedoch immer noch als bester Mann der Armee und lässt sich breitschlagen, diesen Sonderauftrag, gemeinsam mit seinem Bruder und der jungen Myung, anzunehmen. Diese Truppe, die dem Monstrum den Garaus machen soll, sorgt dabei mehr als einmal für Lacher, sei es wegen des etwas trottelig gezeichneten Sung Han oder wegen den regelmäßigen Reibereien zwischen Yoon und Myung.

Was die digitale Tricktechnik asiatischer Monsterfilme angeht, gibt es schon seit Jahren nichts zu meckern, siehe „The Host“ oder „Sector 7“. So verhält es sich auch bei „Monstrum“. Das Design der Kreatur ist dabei an die Haetae angelehnt, löwenartige Geschöpfe aus der koreanischen Mythologie. Dieses Exemplar ist zudem von Pestbeulen entstellt, was im weiteren Kontext des Films auch Sinn ergibt.

Zum Ende hin werden tatsächlich alle Fäden zusammengeführt und sauber verknüpft. Sogar die Entstehung und Entwicklung des Monsters enthüllt sich. Und damit wird das Wesen zu einer regelrecht tragischen Kreatur, die auch die Gefühle des Zuschauers rührt.

„Monstrum“ beginnt etwas chaotisch, überzeugt aber im Verlauf damit, Handlungsstränge und Charaktere konsequent zu entwickeln und alles zu einem runden Ende zu führen.