Fate - The Winx Saga 1: Blooms Bestimmung, Ava Corrigan (Buch)

Fate - The Winx Saga 1
Blooms Bestimmung
Ava Corrigan
(Fate - The Winx Saga, 2021)
Übersetzung: Petra Müller
Loewe, 2022, Paperback, 380 Seiten, 12,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Bloom wächst behütet in einer kleinen Stadt in Kalifornien auf. Eines Nachts, als sie sich einmal wieder tierisch über ihre Mutter aufgeregt hat, passiert etwas Dramatisches. Plötzlich und ohne erkennbare Ursache bricht im Haus ein Feuer aus; nur dem rechtzeitigen Eingreifen von Bloom ist es zu verdanken, dass ihre Eltern in der Flammenhölle nicht umkommen.

Seitdem aber schläft Bloom in einer alten Lagerhalle, hegt sie doch die Befürchtung, dass sie für das Feuer verantwortlich war und vielleicht noch einmal unfreiwillig „zündeln“ könnte - dann möglicherweise mit dramatischeren Auswirkungen.

Eines Nachts erwartet sie eine Dame in gesetztem Alter in der Halle. Sie bietet ihr nicht nur Antworten auf ihre Fragen zu den ihr innewohnenden Kräften an, sie offeriert ihr auch einen Platz auf der Schule der Feen.

Hier erwartet Bloom ein typisches Internat - die zwischenfeeischen Gefühle sorgen für Herzklopfen, der Versuch ihre Kräfte zu erkennen, zu akzeptieren und letztlich zu beherrschen erweist sich als weit schwieriger, als gedacht. Als sie dann noch erfährt, dass sie ein Wechselbalg ist, dass ihre Eltern nicht wirklich ihre Eltern sind und ein Verbrannter um das Internat in der Anderswelt streift, wird ihr Leben noch interessanter.


Vorliegender Roman von Ava Corrigan ist eine erste Nacherzählung der Netflix-Serie „Fate: The Winx Saga“.

Inkludiert haben Macher und Autorin so gut wie jedes Klischee, das wir aus entsprechenden Jugendserien kennen, als da sind das Internat, in das unsere Erzählerin als unwissende Außenseiterin kommt, das Kennenlernen ihrer Zimmergenossin und der Klassenkameradinnen (die Zicke, der schöne Beau, der queere Bad-Ass), eine Bedrohung von außen (der sich unsere Mädels unter Mithilfe einiger der Jungs widmen), natürlich jede Menge Hormone und Geheimnisse - soll heißen: Überraschungen in Bezug auf die Grundanlage und die Figuren darf man hier nicht erwarten.

Auch stilistisch ist der Roman wahrlich leider kein Meisterwerk. Die kurzen Kapitel wirken, als würden sie 1:1 die TV-Serie in Textform umsetzen, Charakter-Zeichnungen bleiben rudimentär, eine Entwicklung der Figuren bleibt aus. Alles wirkt sehr mit der heißen Nadel gestrickt, schnell runtergeschrieben, ja fast ein wenig lieblos erzählt. Wirkliche Nähe zur Protagonistin kommt kaum einmal auf, der Leser sorgt sich nicht wirklich um sie - zu bekannt, zu oberflächlich wirkt die Beschreibung ihres Seelenzustands, zu absehbar die präsentierten, einfachen Lösungen.

Für Fans der TV-Serie sicherlich ein willkommenes Wiedersehen mit den bekannten Figuren, ansonsten kann man den Roman leider eher für ein besseres Buch liegen lassen.