Udo Fröhlich: Aber Makaber - Das Leben ist kein Glückskeks (Buch)

Udo Fröhlich
Aber Makaber - Das Leben ist kein Glückskeks
2021, Paperback, 208 Seiten, 13,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Udo Fröhlich hat bereits zwei Romane veröffentlicht, nun legt er mit „Aber Makaber“ eine Kurzgeschichten-Sammlung nach, die es in sich hat. Denn so alltäglich und nervtötend viele Begebenheiten und Zeitgenossen scheinen - sie geben Stoff für kleine, bissige Storys. Denn schließlich gilt auch in der Wirklichkeit oft: „Das Leben ist kein Glückkeks“.


Da ist die kleine, verwöhnte Prinzessin, der nichts abgeschlagen wird, bis einige ihrer Opfer Biss zeigen, der Mann, der ganz gespannt auf „Das letzte Paket“ wartet oder auch der Verkäufer eines Smoothies mit verjüngender Wirkung, der ganz auf einer besonderen Zutat beruht.

Wer kennt nicht das nervige Anstehen an der Kasse und die Zeitgenossen, die es zusätzlich aufhalten, zusammen mit denen, die munter drängeln? Dann ist da der Kinderhasser, der ganz froh ist, ein Hotel zu finden, das erst Gäste ab 18 zulässt (wenn auch nicht ohne Grund). Und nicht zuletzt mischen drei muntere Kumpel ein Kreuzfahrtschiff auf, nur um einen alten Bekannten wiederzusehen.


In insgesamt zwanzig Kurzgeschichten greift der Autor Momente auf, die jeder in der einen oder anderen Form schon einmal erlebt hat, führt in anderen aber auch die üblichen Klischees ein wenig ad absurdum.

Man fühlt mit dem Muttersöhnchen, das von einer besonderen Reise träumt, sich aber nicht wirklich von der Mutter trennen kann, schmunzelt über das Karma, das einen an der Kasse im Supermarkt einholt. Und ist auch ein wenig schadenfroh, wenn ein kleines Mädchen, das nie Respekt und Rücksicht erlebt hat, auch einmal mit den Konsequenzen ihres Handelns leben muss.

Grob lassen sich die Geschichten in zwei Bereiche einteilen: Begebenheiten die jeder kennt mit Zeitgenossen, denen man wünscht, dass das Karma auch sie nicht vergisst; und skurrile Typen, die auf makabre Ideen kommen und damit auch dem Buchtitel noch mehr Würze verleihen. Die Bonus-Novelle fasst dann gleich noch mal Einiges zusammen und sorgt für noch mehr Spaß.

Alles in allem mag sicher nicht für jeden Leser gleich jeder Gag in den Geschichten zünden, aber es gibt dennoch genug Momente, die zu gefallen wissen, gerade wenn man schwarzen Humor und bitterböse Wendungen zu schätzen weiß, auch oder gerade weil diese gelegentlich auch ein wenig derber ausfallen und die Dinge beim Wort genannt werden.

Und auch wenn die letzte Erzählung zunächst abgedreht und abwegig erscheint, solche Typen wie die drei geschilderten Freunde sind sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen, sondern durchaus auch bei diversen Gelegenheiten bei Club-Urlauben und vielleicht sogar auch auf Kreuzfahrtschiffen zu finden, vereinen nur in diesem Fall alle Facetten des schlechten Benehmens in sich.

„Aber Makaber - Das Leben ist kein Glückskeks“ ist eine Sammlung mit scheinbar alltäglichen aber auch bitterböse abgedrehten Geschichten, die vor allem Fans des schwarzen Humors gefallen dürften und jedem Leser mindestens eine besondere Story bietet.