Primal - Die Jagd ist eröffnet (BD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 04. Februar 2022 09:01

Primal - Die Jagd ist eröffnet
USA 2019, Regie: Nick Powell, mit Nicolas Cage, Famke Janssen, Kevin Durand u.a.
Rezension von Elmar Huber
Frank Walsh (Nicolas Cage) arbeitet als Tierfänger, der seine Beute meistbietend an Zoos in der ganzen Welt verkauft. Als es ihm gelingt, einen seltenen weißen Jaguar zu fangen, glaubt er, den Jackpot geknackt zu haben. Doch das Frachtschiff, das ihn und seine Beute von Brasilien in die Heimat bringen soll, wird kurzerhand von einem Regierungs- und Militärtrupp als Gefangenentransport annektiert. Der extrem gefährliche, weil militärisch ausgebildete, Söldner Richard Loffler (Kevin Durand) soll auf diesem Weg für seinen Gerichtsprozess in die USA gebracht werden. Auf hoher See gelingt Loffler nicht nur die Flucht aus seinem Käfig, er lässt auch Franks Tiere frei, die sich nun ungehindert auf dem Schiff bewegen können.
Mit dem Fantasy-Filmfest-Fanliebling „Mandy“ und der Lovecraft-Verfilmung „Die Farbe aus dem All“ konnte Nicolas Cage in jüngster Vergangenheit wieder deutlich Oberwasser im Sumpf der B-Produktionen gewinnen. „Primal - Die Jagd ist eröffnet“ reiht sich da, was den Kult-Faktor angeht, vielleicht nicht ganz ein, doch immerhin bietet der Streifen souverän inszenierte B-Action mit anständigen Produktionswerten. Dank der tierischen (und ganz ordentlich animierten) Unterstützung wird der allseits bekannte „Stirb Langsam“-Plot auf originelle Art variiert.
Natürlich ist es schon eine schräge Nummer, dass Psycho-Auftragskiller Loffler ausgerechnet mit einem lahmen Frachtschiff in die USA transportiert werden muss, weil er aus medizinischen Gründen - der geringere Luftdruck in großer Höhe könnte Gefäße in seinem Gehirn platzen lassen - nicht fliegen darf. Immerhin sorgt dieser hanebüchene Umstand auch für den Auftritt von Famke Janssen („X-Men“) als Navy-Neurologin im ansonsten reinen Männer-Cast. Natürlich gerät Frau Doktor erst mal mit dem grantigen Frank aneinander, bevor die beiden im Angesicht der Gefahr ihre Sympathie füreinander entdecken. Vorbild für Cages Darstellung des Frank Walsh soll übrigens Humphrey Bogarts Perfomance in „African Queen“ gewesen sein.
Im Großen und Ganzen ist die Handlung zwar vorhersehbar, doch gelingt es Nick Powell, das Ganze relativ knackig und kurzweilig zu halten. In den actionlosen Passagen ist das vor allem Franks LMAA-Attitüde zu verdanken, die am Ende sogar einige Risse bekommt. Vielleicht keine preisverdächtige Leistung von Cage, aber wenigstens sehr unterhaltsam. Auch die Tatsache, dass Frank nun seine Jäger-Fähigkeiten für die Ergreifung von Loffler einsetzen muss, ist ganz passend. Einige Plotpunkte sorgen außerdem für überraschende dramaturgische Lichtblicke innerhalb des Skripts. So liegt der Verdacht nahe, dass Loffler, der als Söldner im Auftrag der US-Regierung an einigen illegalen Operationen teilgenommen hat, mundtot gemacht werden soll. Und jemand auf dem Schiff scheint eine eigene Agenda zu verfolgen.
„Primal - Die Jagd ist eröffnet“ ist eine kurzweilige und sogar recht originelle „Stirb langsam“-Variante auf ordentlichem Produktionslevel.