Avatar - Der Herr der Elemente Sammelband 4: Rauch und Schatten (Comic)

Avatar - Der Herr der Elemente Sammelband 4
Rauch und Schatten
(Avatar - The Last Airbender: Smoke and Shadow, 2016)
Text: Bryan Konietzko, Michael Dante DiMartino & Gene Luen Yang
Titelbild und Zeichnungen: Gurihiru
Übersetzung: Jacqueline Stumpf
Cross Cult, 2021, Paperback, 240 Seiten, 25,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Auch die „Avatar - Der Herr der Elemente“-Sammelbände im Paperbackformat erhalten nun eine Fortsetzung. Im vierten Band wird das Abenteuer „Rauch und Schatten“ zusammengefasst, in dem Aang in die Feuernation zurückkehrt. Diesmal sind auch die Skizzen der Premium-Ausgabe enthalten, wenn auch nicht die Anmerkungen im Comic.

 

Feuerlord Zuko hat zusammen mit Aang und seinen anderen Freunden seine Mutter Ursa wiedergefunden und sie gebeten, mit ihrer neuen Familie von nun an im Palast zu leben. Allerdings muss Zuko zurück in der Hauptstadt feststellen, dass Regieren nicht so einfach ist, wenn man die Fehler seiner Vorgänger wieder wettmachen und gleichzeitig auch das Wohl des Volkes im Auge behalten will.

Die Neue-Ozai-Gesellschaft wagt immer wieder Angriffe, um ihm klarzumachen, dass er entweder nach den alten Regeln spielt oder gar nicht. Denn sie wollen Zukos Vater, der im Kerker schmort, wieder an die Macht bringen, um dessen Kurs fortzusetzen.

Dann verschwinden auch noch Kinder aus allen Bevölkerungsschichten. Geister aus der Mythologie der Feuernation zeigen ihr Gesicht - wie in alter Zeit scheinen die „Kemurikage“ etwas gegen Zukos Kurs der Versöhnung zu haben. Doch was sind sie? Wesen der Geisterwelt, die sich gestört fühlen, oder etwas ganz anderes? Und auf welcher Seite steht eigentlich Mai?


Die Geschichte schließt nahtlos an „Die Suche“ an, so dass es schon ganz gut wäre, die Story gelesen zu haben, um zu verstehen, was eigentlich mit Ursa passiert ist und warum sie etwas anders aussieht. Aber auch wenn man nicht dazu gekommen ist, kann man mit ein wenig Eingewöhnungszeit sehr schnell mitbekommen, warum sie jetzt eine Familie hat und welche Ängste sie bei ihrer Heimkehr quälen.

Die wichtigsten Punkte werden jedenfalls genannt und lassen das Lesevergnügen von Seite zu Seite wachsen. Interessant dabei sind auch die kleinen aber feinen Anmerkungen der Künstler, die doch ein bisschen mehr Einsicht in die Geschichte geben, als man denkt - quasi wie die Audiokommentare bei TV-Serien zu ausgewählten Episoden.

Die Handlung selbst ist „Avatar“-typisch: ein wenig Abenteuer und Familiendrama, dazu kommen ordentliche Spritzer Humor und ein guter Schuss Mythologie, der erst das richtige fernöstliche Ambiente bringt.

Interessant ist auch, dass die Geschichte zweigleisig funktioniert; junge Leser werden das geradlinige Geschehen gut nachverfolgen können, aber gerade ältere entdecken in so mancher Äußerung gelungene Anspielungen, die der Geschichte insgesamt noch ein wenig mehr Würze geben, und das ist selten.

Die Fernsehserie wird angemessen weitergesponnen; zu den Fragen, die beantwortet werden, gesellen sich auch noch weitere Aspekte, die man dort nicht kennengelernt hat, die sich aber wunderbar in das Gesamtbild einfügen.

Man merkt sehr genau, dass Autoren und Zeichner bewusst darauf achten, die Stimmung der Serie einzufangen, so dass auch diese Mini-Serie mit den Episoden der Saga harmoniert und keine Widersprüche und Unstimmigkeiten entstehen.

Der „Avatar - Der Herr der Elemente“-Sammelband 4, „Rauch und Schatten“, bietet einen weiteren spannenden Blick in das Leben und die Geschichte der Feuernation, aber auch auf die verschiedenen Personen rund um den jungen Feuerlord. Durch diese Edition kann man nun die Geschichte auch in einem lesen und genießen.