Christina Meyers: Rowantya - Das Erbe des Medon (Buch)

Christina Meyers
Rowantya - Das Erbe des Medon
Harderstar, 2021, Paperback, 466 Seiten, 15,90 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die 1994 geborene Christina Meyers zog 2020 mit ihrem Verlobten nach Völklingen an die Saar, wo sie heute auch noch lebt. Sie ist zwar gelernte Steuerfachangestellte, entdeckte aber bereits 2010 das Schreiben für sich und begann 2019 selbst zu veröffentlichen. Ihr Herz gehört den phantastischen Genres, die sie gerne einmal mischt - wie auch ihr Roman „Rowantja - Das Erbe des Medon“ beweist.

 

Schon mit zehn Jahren entdeckt Barry McGindly, dass das Universum auch eine magische Seite besitzt. Seit der Zeit interessiert sich das Militär für ihn, weswegen der Weg des jungen Mannes auch vorgezeichnet ist. Er wird Soldat, um gemeinsam mit anderen gegen die außerirdischen Eindringlinge zu kämpfen, die gemeinhin als Goblins bezeichnet werden. Dazu wird er zu einem Overhunter ausgebildet und lernt so nicht nur, dass er nicht allein in der Welt steht, sondern auch mehr über seine Magie.

Nach und nach wächst er über das erworbene Wissen heraus und erkennt, dass die Magie und auch das Universum mehr Facetten haben, als er bisher gedacht hatte. Das schärft seinen Blick für das Wesentliche und lässt ihn schließlich wichtige Entscheidungen treffen.


Auch wenn die Geschichte gut zweitausend Jahre in der Zukunft spielen mag, wirklich verändert scheint sich die Gesellschaft nicht zu haben. Tatsächlich erfährt man nicht viel über die Entwicklung der Menschheit und den Hintergrund, denn die Autorin konzentriert sich mehr auf die Figuren und entwickelt um ihren Helden und seine Gefährten ein Universum, dessen Genre-Mix sehr stark an das erinnert, was man aus diversen Mangas und Animes kennt, denn auf der einen Seite geben sich Technik und Magie die Hand, auf der anderen sind auch die Monster bekannter als man denkt.

Es ist nun an dem Helden und den Lesern, die Wahrheiten zu entdecken, die hinter dem stecken, was sie zu wissen glauben und sich wie Barry immer wieder neue Fragen stellen.

Die Geschichte sprüht vor Ideen und bietet immer wieder interessante kleine Wendungen, kann aber nicht darüber hinwegtrösten, dass die Handlung nicht ganz so spannend ist, wie sie sein könnte. Das liegt vielleicht daran, dass die Autorin eine deutliche Distanz zu ihren Figuren wahrt und der Leser mit Barry und den anderen nicht so ganz warm werden kann. Zudem spart sie sich oft Momente, in denen sie Action schildern oder beklemmende Stimmung erzeugen könnte, handelt dies eher in nüchternen Beschreibungen ab. Das nimmt dem Buch ein wenig die Kraft und damit auch den durchaus bemerkenswerten Ideen den Glanz.

Dennoch können vor allem die Leser ihren Spaß haben, die durch die Kenntnis ähnlicher Mangas oder Animes die passenden Bilder vor Augen haben und damit schneller in das Szenario hineinwachsen.

„Rowantya - Das Erbe des Medon“ hat gute Ansätze, schafft es aber nicht immer die Ideen und die Figuren gut zu vermitteln. Zudem wird die Handlung gelegentlich sehr flach, was dem Buch doch Einiges an Spannung nimmt. Es bleibt daher oberflächlicher als es sein müsste und verschenkt dadurch viel an Potential.