Twittering Birds Never Fly 6 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 23. November 2021 20:38

Kou Yoneda
Twittering Birds Never Fly 6
Übersetzung: Verena Maser
Cross Cult, 2021, Paperback, 224 Seiten, 12,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
„Twittering Birds Never Fly“ richtet sich an ältere Leser, die einerseits Liebesgeschichten zwischen harten Jungs mögen, andererseits aber auch Intrigen und Kämpfe unter den Yakuza. Das Ganze wird auf prickelnde Weise miteinander verbunden.
Yashiro und Doumeki haben eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbracht. Während der Bodyguard glücklich über seine wiedererwachte Intimität ist und endlich seine Gefühle zu seinem Herrn leben kann, verändert das Geschehene nun auch den jungen Yakuza. Er, der bisher immer seine Gefühle versteckt hat, auch vor sich selbst, muss sich nun dem stellen, was in ihm wühlt und bereit zu Veränderungen sein. Aber noch kann er nicht aus seiner Haut und versucht den sich anbahnenden Konflikt wie immer zu lösen: nämlich ganz auf sich allein gestellt.
Die Serie ist mehr als nur eine simple Boys-Love-Geschichte härterer Gangart, denn auch die Beziehungsgeflechte rund um die beiden Hauptpersonen spielen eine wichtige Rolle. Die Intrigen unter den verschiedenen Gruppen sorgen für die nötige Spannung. Denn es geht um die Macht, um die Nachfolge eines höherstehenden Bosses, den die verschiedenen Unterführer nun miteinander ausfechten und dabei nicht gerade sanft miteinander umspringen. Jeder hält sich für geeignet - auch wenn es durchaus Favoriten gibt. So wird um jeden Verbündeten gebuhlt, Gegner und auch mögliche Verräter eingeschüchtert. Schwäche zu zeigen ist in dieser Zeit mehr als gefährlich.
Und so kann man sich denken, dass das, was Yashiro und Doumeki treiben, ein Spiel mit dem Feuer ist, das leicht stärker entfacht werden kann als ihnen beiden lieb sein könnte. Aber die Gefühle schwappen immer wieder hoch und sorgen so für zusätzliche Momente des Kribbelns.
Die Geschichte ist zu komplex geworden, um jetzt noch einzusteigen, aber diejenigen, die seit Anfang an mit dabei sind, werden die Intrigenspiele wohl schätzen, auch wenn die Figuren einander fast schon zu ähnlich sehen und optisch manchmal nicht auseinander zu halten sind.
„Twittering Birds Never Fly“ setzt die Boys-Love-Geschichte mit den harten Kerlen und ihrem derben Umgang untereinander fort. Es gibt böse Intrigen, die für Spannung sorgen, aber auch knisternd explizite erotische Szenen, so dass Fans recht zufrieden sein dürften.