Marvel - Heldinnen 2: Rogue: Unberührt, Alisa Kwitney (Buch)

Marvel - Heldinnen 2
Rogue: Unberührt
Alisa Kwitney
(Rogue: Untouched, 2020)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Titelbild: Joey Hi-Fi
Cross Cult, 2021, Taschenbuch, 334 Seiten, 15,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Marvel - Heldinnen“ ist eine Reihe von Romanen, die Geschichten von jungen Frauen erzählen, die nicht wirklich zu den X-Men gehören, aber doch irgendwelche Mutantenkräfte haben, die sie von den normalen Menschen trennen. In diesem Fall ist es jemand, dessen Berührung den Tod bringen kann. „Rogue: Unberührt“ erzählt eine ganz eigene Version ihrer Geschichte.

 

Anna Marie, auch Rogue genannt, hat kein besonders schönes Leben. Zum einen verdient sie ihren Lebensunterhalt mehr schlecht als recht in einem heruntergekommenen Diner in einem hinterwäldlerischen Südstaaten-Kaff, zum anderen machen sie die Kräfte, die in ihr erst kürzlich erwacht sind, zu einer Außenseiterin.

Körperliche Nähe zu ihr ist für andere gefährlich - sie entzieht ihnen Lebenskraft und Fähigkeit, könnte damit sogar töten. Sie hat gelernt, sich damit zu arrangieren und niemanden mehr an sich heran zu lassen, deshalb betrachtet sie den Spieler Remy alias Gambit und eine geheimnisvolle Millionärin erst mal mit großem Misstrauen, als diese in ihr Leben treten und verlockende Angebote machen.


Wer die „X-Men“-Filme kennt, lernte Rogue erst einmal nur als verschüchtertes und verwirrtes Mädchen kennen. Im Roman ist sie bereits eine erwachsene Frau, die gelernt hat, mit ihrem Fluch zu leben und sich irgendwie zu arrangieren, auch wenn das nicht wirklich einfach ist. Sie versucht sich das Leben halbwegs angenehm zu machen, was allerdings nicht einfach ist und hat es sogar geschafft, ein paar Menschen um sich zu versammeln, die sie so nehmen, wie sie ist. Doch als dann gleich zwei Fremde in ihr Leben stolpern, wird es auf den Kopf gestellt und zieht einen Rattenschwanz von Problemen hinter sich her. Es ist nun an Rogue, sich irgendwie durchzubeißen.

Die wichtigste Erkenntnis ist für die Heldin wohl, dass sie mit ihren Kräften nicht allein ist, sondern es noch viele andere gibt, die psychisch und physisch aus dem Rahmen fallen. Und es gibt diejenigen, die genau diese Fähigkeiten zu ihren Zwecken verwenden wollen. Und deshalb ist Misstrauen auch angebracht, denn hinter den Kulissen scheinen ganz offensichtlich einige Leute sogar Handel mit den Mutanten zu treiben. Schon bald ist sie deshalb in einen Kampf verwickelt, der am Gesetz vorbei und im Verborgenen tobt.

Tatsächlich bringt die Autorin auch noch andere Mutanten mit ein, die dem Fan der „X-Men“-Filme geläufig sein dürften, allerdings hält sie sich dabei mehr an die Comic-Wirklichkeit. Doch man muss diese nicht kennen, um die Geschichte zu genießen, da die wichtigsten Hintergrundinformationen eingebracht werden und die Story auch ohne größeres Wissen funktioniert.

Immerhin steht die Entwicklung Rogues im Vordergrund, so dass ein abwechslungsreiches Abenteuer garantiert ist, gerade wenn man moderne Superhelden-Geschichten mag.

„Rogue: Unberührt“ ist der zweite Band der „Marvel - Heldinnen“-Reihe. Die Hauptfigur ist zwar etwas bekannter als ihre Vorgängerin, wird aber ganz anders dargestellt in ihren Filmen und bietet eine spannende Variation der klassischen Herkunftsgeschichte, die den Charakter in der Mutantenwelt ganz neu definiert.