Ruth M. Fuchs: Tod eines Haderlumpen (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 21. Oktober 2021 16:19

Ruth M. Fuchs
Tod eines Haderlumpen
Quirins Mordfälle 3
Raposa, 2021, Taschenbuch, 340 Seiten, 9,99 EUR (auch als eBook erhältlich)
Rezension von Christel Scheja
Ruth M. Fuchs dürfte den meisten Lesern durch ihre humorvollen Fantasy-Romane um den Elfendetektiv Erkül Bwaroo bekannt sein. Seit einiger Zeit verfasst sie aber auch ganz irdische Krimis um den Straubinger Hauptkommissar Quirin Kammermeier.
Eigentlich will Quirin seinen Urlaub um Weihnachten endlich einmal mit seinem schwäbischen Freund Kurt in Tuttlingen verbringen, aber ein Anruf seines Kollegen schreckt ihn auf und zwingt ihn zur Rückreise. Ausgerechnet seine schwangere Kollegin Sabine soll einen Mord begangen haben.
Das Opfer ist ein windiger, polizeibekannter Typ namens Tressler, der seine Finger in allen möglichen Verbrechen, ja sogar Kinderpornographie haben könnte. Die Beweise sind erdrückend, aber da Quirin und auch andere nicht an Sabines Schuld glauben, beginnen sie trotz aller Widerstände zu ermitteln.
Augenzwinkernd und alltäglich, so beginnt die Geschichte, die nach und nach die ganzen Figuren vorstellt, allen voran den queeren Hauptcharakter, der eigentlich Urlaub hat, aber seine Kollegin nicht im Stich lassen wird. Denn immerhin wird gegen diese ein heftiger Verdacht geäußert, die Beweise wiegen sogar schwer.
Und da es ein paar Widerstände im Dezernat gibt, wird natürlich auch teilweise unter der Hand ermittelt, weil die Kollegen die Verdächtigte nicht alleine lassen wollen, vor allem jetzt nicht.
Immerhin ist der Tote keine nette Persönlichkeit gewesen, eher ein windiger Typ, der selbst in das eine oder andere Verbrechen verstrickt gewesen sein dürfte. Und so jemand hat genügend Feinde, vor allem bei den Ermittlungen, die auch noch einige andere böse Querverbindungen zu einem verschwundenen und getöteten Jungen und nicht zuletzt Kinderpornographie aufweisen.
Die Ermittlungsarbeit wird klassisch durchgeführt, der Roman lebt allerdings durch den heiteren und flotten Ton und die ermittelnden Charaktere, die alle genug Raum erhalten, um sich weiter zu entwickeln, vor allem die unerfahrene Kollegin Christel, die in diesem Fall stellenweise über sich hinauswächst.
Alles in allem liest sich die Geschichte flott und wartet sogar mit einer spannenden und actionreichen Auflösung des Falls auf. Vor allem fühlt man sich aber mit den Figuren sehr wohl und weiß sie mit der Zeit immer mehr zu schätzen oder verabscheuen – das trifft auch auf die Nebencharakteren zu.
„Tod eines Haderlumpen“ ist der dritte Fall, in dem Quirin Kammermeier auf seine ganze persönliche Weise und zusammen mit seinen Kollegen ermittelt. Der flott geschriebene Roman lebt vor allem durch die Charaktere und ihren alltäglichen wie auch fallbezogenen Interaktionen und verzichtet dennoch auf alle Längen.