Grimms Märchen 5 (Hörspiel)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Dienstag, 12. Oktober 2021 18:48

Wer kennt nicht zumindest die bedeutenden unter den „Grimms Märchen“, die ja schon lange nicht mehr dem Copyright unterliegen und daher bearbeitet werden können, wie man will. Das hat teilweise zu sehr interessanten Änderungen geführt, die ältere Semester sicherlich erstaunen. Deshalb werden sie von den Hörspiel-Adaptionen von Marc Gruppe sichtlich überrascht sein, denn Titania Medien präsentiert die Geschichten so, wie man sie noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erzählte.

„Rotkäppchen“ besucht gerne ihre Großmutter im Wald. Das beobachtet der Böse Wolf und beschließt, sich die vermeintlich leichte Beute zu holen. Doch er rechnet nicht mit dem Jäger.
Unterschiedlicher können Schwestern nicht sein. Und gerade die Normalste von „Einäuglein, Zweiäuglein, Dreiäuglein“ wird so gemein behandelt, dass sie ihr Glück schließlich anderenorts sucht.
Und nicht zuletzt ist da auch noch „Tischlein deck dich“, das zusammen mit anderen Wunderdingen einem Schneider und seinen Söhnen erst Pech und dann Glück bringt.

Auch diesmal folgt man dem bekannten Schema der Reihe, denn die Sammlung wird diesmal von „Rotkäppchen“ angeführt, das mit zu den bekanntesten Märchen gehört, auch wenn „Tischlein deck dich“ sicherlich auch nicht so unbekannt ist, Nur die mittlere Geschichte dürfte kaum in Sammlungen und Auszügen auftauchen, dabei ist sie die interessanteste von allen, wird doch hier gerade die normal aussehende junge Heldin von der Mutter und den boshaften Schwestern ausgestoßen. Aber immerhin findet gerade diese Geschichte ein nettes Ende, was früher nicht unbedingt immer so war. Aber letztendlich war auch früher Verzeihen schon eine Christenpflicht, während diejenigen die wirklich betrogen haben, ihre Strafe bekommen, die geradezu drastisch ausfallen kann - das Motiv des Wolfes, dessen Bauch mit Steinen gefüllt wird, ist vermutlich sehr klassisch.

Die Sprecher geben wie immer den Geschichten den nötigen Charme, besonders stimmig und niedlich kommt diesmal das Rotkäppchen daher, das tatsächlich von der noch sehr jungen Marlene Bosenius gesprochen wird.

Die Abenteuer verströmen regelrecht den Charme der alten Erzählungen, beschönigen manche Entscheidungen nicht, die vielleicht heute etwas drastisch wirken, gerade wenn es in den Bereich der Selbstjustiz geht. Aber es werden auch wichtige Werte wie Familie und Zusammenhalt aber auch Verzeihen angesprochen, und wer sich gut und aufrecht verhält, der wird belohnt.

Wie immer sind auch die Sound-Effekte gut ausgewählt, ebenso wie die unterlegte klassische Musik, die in die alten Zeiten entführt.

„Grimms Märchen“ bietet auch auf der fünften CD wieder sehr atmosphärische Adaptionen der Märchen, wie man sie schon lange nicht mehr gehört hat, da die Art der Erzählung bewusst die alten Zeiten heraufbeschwört und nichts modernisiert.

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