Miss Fisher und die Gruft der Tränen (DVD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 28. September 2021 19:55
Miss Fisher und die Gruft der Tränen
Australien 2020, Regie: Tony Tilse, mit Essie Davis, Nathan Page, Miriam Margolyes u.a.
Rezension von Christel Scheja
Zu den erfolgreichen und auch international beliebten australischen Krimiserien gehörte „Miss Fishers mysteriöse Mordfälle“. Allerdings war bereits nach drei Staffeln Schluss. Einige Jahre nach dem Ende der Serie entstand im Vorjahr noch einmal ein abendfüllender Spielfilm, der die Serie um den Abenteuer-Aspekt erweitert: „Miss Fisher und die Gruft der Tränen“.
Phryne Fisher ist 1929 in einer ganz persönlichen Mission im britisch besetzten Palästina unterwegs. Sie will Shirin Abass, die Nichte eines befreundeten Scheichs, retten. Dabei scheint sie überraschenderweise ihr Leben zu verlieren. Weil die Freunde in England eine Trauerfeier arrangieren, reist auch Detective Inspector Jack Robinson aus dem fernen Australien an, von dem sie sich eigentlich getrennt hat.
Und damit beginnt das Abenteuer erst richtig für die Beiden. Denn Phryne hat ihren Tod nur vorgetäuscht, um genug Zeit zu haben, damit sie das an Shirin gegebene Versprechen einlösen kann. Denn deren Eltern wurden ermordet… und das Ganze zieht bald noch weitere Kreise, als alle bisher angenommen haben.
Für den Film haben die Macher noch einmal alle Hauptdarsteller zusammengetrommelt, auch wenn einige nur für wenige Augenblicke einen Auftritt haben. Dafür steht diesmal die Romanze zwischen Phryne und Jack im Vordergrund. Denn die noch immer vorhandenen Gefühle sorgen für zusätzliche Spannung, als die beiden ungleichen Partner in einen weiteren Mordfall verwickelt werden und sich Kopf voran in ein Abenteuer stürzen, das auch eine gute Prise Mystery nicht vermissen lässt.
Der Film spielt zwar nicht mehr in Australien wie die Serie selbst, sondern in England und dem Nahen Osten, enthält aber all die Zutaten, die auch schon die einzelnen Folgen so unterhaltsam machten.
Phryne bleibt der schillernde Paradiesvogel, der sich um Konventionen und Geschlechterrollen nicht schert, sie ist eine aktive und unabhängige Frau, die das tut, was sie für richtig hält und die feine Gesellschaft schneller durchschaut, als es dieser lieb ist.
Da das Budget wohl höher war, musste man diesmal an Kulissen und Effekten nicht geizen und konnte auch dem magischen Aspekt mehr Tiefe verleihen.
Und nicht zuletzt wird die Romanze zwischen Phryne und Jack weitergesponnen, die nun einen interessanten und auch zu beiden passenden Abschluss findet.
Das Ende kann man zwar auch so deuten, dass ein weiterer Film möglich wäre, letztendlich aber kann man die Geschichte nun auch als abgeschlossen ansehen. Schwierig wird es nur, wenn man den Film anschaut, ohne die Serie nicht zu kennen, dadurch entgehen einem als Zuschauer doch viele der Andeutungen auf die Serie - gerade was die Beziehung der Figuren zueinander angeht.
An Extras gibt es ein Making-of und Trailer, ansonsten hält man sich weitestgehend zurück.
Bild und Ton sind natürlich auf der Höhe der Zeit und entsprechen dem üblichen Fernsehstandard.
Fazit: „Miss Fisher und die Gruft der Tränen“ ist ein netter Abschluss für die Serie, der noch einmal all das einbindet, was die Serie bereits so spannend und unterhaltsam gemacht hat. Die Figuren kommen noch einmal zu ihrem Recht und bieten für Fans der Serie einen ebenso spannenden wie romantischen Abschluss.