Karsten Zingsheim: Leroy Phoenix - Über Erde und Familie (Buch)

Karsten Zingsheim
Leroy Phoenix - Über Erde und Familie
2021, Paperback, 174 Seiten, 8,00 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Karsten Zingsheim wuchs in Köln auf, lebt und arbeitet aber heute im Ruhrgebiet als Kommunikationstrainer an Universitäten, ist nebenher auch noch ausgebildeter Studiosprecher. Schon früh entdeckte er die Phantastik für sich und ist auch heute noch begeisterter Tisch- und Live-Rollenspieler und fotografiert für die „Teilzeithelden“, einem deutschsprachigen Online-Fantasy-Magazin. Seit einiger Zeit hat er auch das Schreiben für sich entdeckt und veröffentlicht immer wieder Romane um seinen Helden Leroy Phoenix, dessen neuestes Abenteuer „Über Erde und Familie“ gerade erschienen ist.


Leroy ahnt nicht, was auf ihn zukommt, als ihm mitten im Londoner Verkehr eine junge Frau vors Auto rennt, blutüberströmt und nicht erst durch ihn schwer verletzt. Der Luftmagier erkennt schnell, dass etwas nicht stimmt und nimmt sich ihrer an. Kurzerhand beschließt er zusammen mit Ade, einer Voodoo-Priesterin, der Sache auf den Grund zu gehen.

Denn es geht gar nicht, dass man der jungen Werwölfin einfach mit Gewalt das nimmt, was sie ausmacht. Allerdings rennt den beiden die Zeit davon, denn es sind nur noch drei Nächte bis Vollmond, und bis dahin muss die Frau gerettet worden sein. Allerdings ahnen sie nicht, dass der Hexer, mit dem sie sich anlegen, mit allen Wassern gewaschen ist.


Man merkt recht schnell, dass Karsten Zingsheims Held große Vorbilder hat, aber der Autor macht auch keinen Hehl daraus, dass er sich von Reihen wie „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ und „Die Flüsse von London“ hat inspirieren lassen.

Die Ähnlichkeiten sind unverkennbar, denn weder ist Leroy perfekt in seiner Magie, noch vermeidet er die Fettnäpfchen auf seinem Weg. Aber er hat ein Gewissen und das Herz auf dem rechten Fleck, was man von seinem Gegenspieler nicht gerade sagen kann.

Bis der Held zusammen mit seiner Begleiterin endlich der Wahrheit näher kommt, muss er sich erst einmal mit Altschulden herumschlagen, aber auch mit den Steinen, die ihm seine Gegner in den Weg legen.

Schnell wird klar, dass weit mehr dahintersteckt als zunächst vermutet und jede Menge Ärger auf sie zukommt, wenn sie nicht aufpassen. Alles in allem aber meistern sie ihre Aufgabe und sind am Ende um nicht wenige Erfahrungen reicher.

Das alles ist flott und ohne Längen geschrieben. Zwar erkennt man das eine oder andere wieder und kann gelegentlich auch vorausahnen, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen wird, aber die sympathischen Charaktere tragen die Handlung. Ein paar überraschende Wendungen bringen auch Spannung in die Sache, so dass der Leser seinen Spaß haben kann.

Gelegentlich merkt man zwar, dass es noch mehr Geschichten um den Helden gibt, aber um das Buch selbst zu verstehen, muss man diese nicht kennen.

„Leroy Phoenix - Über Erde und Familie“ ist ein kurzweiliger und amüsanter Urban-Fantasy-Roman, der seine Vorbilder nicht verleugnet, aber dennoch mit einer abwechslungsreichen Story und sympathischen Helden punkten kann.